Bei bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von Dünnschichtlasern nach
dem Prinzip des "Distributed Feedback" wird in eine dünne Schicht eines
"Aktivmaterials" ein Gitter mit einer Struktur im Bereich einiger
hundert Nanometer eingeschrieben. Zur Konstruktion solcher
Dünnschichtlaser werden in den letzten Jahren vermehrt Kunststoffe
(Polymere) als kostengünstige Alternative eingesetzt, die sich einfach
zu dünnen Schichten verarbeiten lassen. Die von diesen Lasern erzeugte
Laserstrahlung war jedoch bisher durch die Wahl der Gitterperiode fest
definiert und somit kaum veränderbar. Chemikern und Physikern der TU
Graz ist es jetzt gelungen einen optisch anregbaren, flexiblen Laser auf
der Basis von Synthesekautschuk zu verwirklichen.
"Die Grundlage der Entwicklung ist ein lichtempfindliches, elastisches
Polymer, ein so genanntes Elastomer, in das mit UV-Licht eine
Gitterstruktur eingeschrieben wird", erklärt Projektleiter Wolfgang Kern
vom TU-Institut für Chemische Technologie organischer Stoffe. "Ähnlich
wie eine dünne Gummifolie ist diese Schicht dehnbar, gleichzeitig wird
dabei auch die eingeschriebene Gitterstruktur gedehnt", erläutert der
Chemiker weiter. Abhängig vom Grad der Dehnung verändert sich bei dem
Vorgang auch die Farbe des Laserlichtes: Durch das flexible Material
kann diese verändert und auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
Der Effekt ist reversibel, kann also beliebig oft wiederholt werden. Um
den Anwendungsbereich des Gummilasers weiter auszudehnen,
experimentieren die TU-Forscher nun auch mit mehrfach gekreuzten
Gitterstrukturen. Die Forschungsergebnisse der Grazer Wissenschafter
sind vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift "Advanced Materials"
vorgestellt worden.
Rückfragen:
Univ.-Dozent Dr. Wolfgang Kern
Email:
kern@ictos.tu-graz.ac.at
Tel.: 0316 873 8458
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