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27.Mai 2004

Dialog zwischen Mensch und Maschine:
Elektroden erleichtern Kommunikation

Gemeinsames Projekt mit US-Universität verlängert

"Brain Computer Interface" bietet eine Schnittstelle zwischen menschlichem Gehirn und Computer. Implantierte Elektroden, die nicht mehr an der Kopfhaut wie bisher, sondern im Gehirn angebracht sind, könnten diesen Dialog zwischen Mensch und Maschine deutlich verbessern. In Rahmen des Projekts "Direct Brain Interface" untersuchen Forscher der TU Graz und der Universität Michigan gemeinsam die Möglichkeit Elektroden für die Kommunikation Mensch-Maschine direkt auf die Hirnrinde aufzulegen. Das "National Institute of Health", die US-weite Förderstelle der Regierung für Grundlagenforschung in der Medizin, hat jetzt den Vertrag mit der TU Graz bis 2006 verlängert und sichert so mit 100.000 US-Dollar jährlich die Grazer Grundlagenforschung in diesem Bereich.

Beim "Brain Computer Interface" (BCI) steuern Gedanken einen Computer: Wissenschafter messen die hirnelektrischen Signale, die Daten wandelt ein Computer in technische Steuerungssignale um. Derzeit bringen die Forscher die Elektroden für die Messungen an der Kopfhaut der Testperson an. Höhere Messqualität bei geringerer Störungsanfälligkeit und damit ein leistungsfähigeres BCI könnten implantierte Elektroden bringen. Die Wissenschafter wollen sich so dem Ziel nähern die Technologie im täglichen Leben gehandicapter Personen einzusetzen: Die mentale Schreibleistung könnte etwa bei Patienten mit schweren motorischen Defiziten um ein Vielfaches verbessert werden.

Das Nationale Institute of Health hat nun den Vertrag mit der TU Graz für das Projekt "Direct Brain Interface" um weitere zwei Jahre verlängert. Im BCI-Labor des Instituts für Human-Computer Interfaces der TU Graz untersuchen die Wissenschafter so genannte Elektrodencorticogramm-Ableitungen, also Messungen mit Elektroden, die direkt auf der Hirnrinde liegen. Die Versuchspersonen sind Epilepsie-Patienten, die vor einem chirurgischen Eingriff stehen. Für diagnostische Zwecke wurden ihnen bis zu 128 direkt auf der Hirnrinde aufliegende Elektroden implantiert. Im Versuch bewegen die Testpersonen einzelne Körperteile oder stellen sich die Bewegung nur vor. Aufgabe der TU-Arbeitsgruppe ist diese Bewegungen und Bewegungsvorstellungen in der Hirnaktivität möglichst exakt zu bestimmen und vorauszusagen.

Rückfragen:

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gert Pfurtscheller
Email: pfurtscheller@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 5300

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