Beim "Brain Computer Interface" (BCI) steuern Gedanken einen
Computer: Wissenschafter messen die hirnelektrischen Signale, die Daten
wandelt ein Computer in technische Steuerungssignale um. Derzeit bringen
die Forscher die Elektroden für die Messungen an der Kopfhaut der
Testperson an. Höhere Messqualität bei geringerer Störungsanfälligkeit
und damit ein leistungsfähigeres BCI könnten implantierte Elektroden
bringen. Die Wissenschafter wollen sich so dem Ziel nähern die
Technologie im täglichen Leben gehandicapter Personen einzusetzen: Die
mentale Schreibleistung könnte etwa bei Patienten mit schweren
motorischen Defiziten um ein Vielfaches verbessert werden.
Das Nationale Institute of Health hat nun den Vertrag mit der TU Graz
für das Projekt "Direct Brain Interface" um weitere zwei Jahre
verlängert. Im BCI-Labor des Instituts für Human-Computer Interfaces der
TU Graz untersuchen die Wissenschafter so genannte
Elektrodencorticogramm-Ableitungen, also Messungen mit Elektroden, die
direkt auf der Hirnrinde liegen. Die Versuchspersonen sind
Epilepsie-Patienten, die vor einem chirurgischen Eingriff stehen. Für
diagnostische Zwecke wurden ihnen bis zu 128 direkt auf der Hirnrinde
aufliegende Elektroden implantiert. Im Versuch bewegen die Testpersonen
einzelne Körperteile oder stellen sich die Bewegung nur vor. Aufgabe der
TU-Arbeitsgruppe ist diese Bewegungen und Bewegungsvorstellungen in der
Hirnaktivität möglichst exakt zu bestimmen und vorauszusagen.
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gert Pfurtscheller
Email: pfurtscheller@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 5300
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