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20. Oktober 2004

Brandbekämpfung am PC:
Feuerwehreinsatz im virtuellen Tunnel

Prototypen zur Tunnel-Brandbekämpfung entwickelt

Feuerwehreinsätze im virtuellen Tunnel als Training für den Ernstfall: Im Rahmen des EU-Projekts „Virtualfires“ wurde in den letzen drei Jahren unter Federführung des TU-Instituts für Baustatik gemeinsam mit acht Projektpartnern ein Simulator entwickelt, der Tunnel-Brandkatastrophen am Computer nachbildet. Für Brandbe-kämpfung und Ausbildung von Einsatzkräften, aber auch zur Überprüfung der Sicherheit von bestehenden und geplanten Tunnels tun sich damit völlig neue Chancen auf.


Alptraum Tunnelbrand: Feuer, Rauch und schlechte Sicht - rasches und richtiges Handeln kann hier Leben retten. Wissenschafter der TU Graz haben in dreijähriger Forschungsarbeit gemeinsam mit europäischen Projektpartnern Prototypen entwickelt, mit denen Tunnelbrände realitäts-nah am Computer simuliert werden können. „Mit Hilfe einer ‚effektiven Visualisierung’ wird dem Benutzer der Eindruck vermittelt, er würde sich in einem wirklichen Tunnel befinden“, erklärt Projekt-Koordinator Gernot Beer von der TU Graz. Die physikalischen Vorgänge bei der Feuer- und Rauchausbreitung werden dabei im Rechner nahezu naturgerecht nachgebildet. „Dieser Prozess ist sehr aufwendig und mit großer Rechenleistung verbunden“, erläutert Beer, der das TU-Institut für Baustatik leitet, weiter.

Im Rahmen von „Virtualfires“ wurden zwei Prototypen entwickelt: Bei der ersten Variante kann sich der Benutzer im virtuellen Raum bewegen, Randbedingungen oder Umwelteinflüsse während der Simulation jedoch nicht verändern. Diese Version läuft auf einem normalen PC, die Visualisierung erfolgt entweder auf dem Bildschirm oder mit Hilfe eines Datenhelms. Beim zweiten, komplexeren Prototypen kann der Benutzer sämtliche Randbedingungen ständig verändern, also etwa auch die virtuelle Tunnellüftung ein- und ausschalten oder Feuerlöscheinrichtungen betätigen. Wegen des extrem hohen Bedarfs an Rechenleistung ist für diese Version ein Supercomputer notwendig. Die Visualisierung dieser Variante kann entweder auf einem PC oder in einer aufwändigen virtuellen Umgebung, dem „Cave“ erfolgen. Durch die Projektion der Daten auf bis zu sechs Wände ist dabei ein vollkommenes Eintauchen in die virtuelle Welt möglich.

Informationen zu „Virtualfires“ in englischer Sprache: www.virtualfires.org

Rückfragen:

O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gernot Beer
Email: beer@ifb.tu-graz.ac.at
Tel.: 0316/ 873 6180

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