Alptraum Tunnelbrand: Feuer, Rauch und schlechte Sicht - rasches und
richtiges Handeln kann hier Leben retten. Wissenschafter der TU Graz
haben in dreijähriger Forschungsarbeit gemeinsam mit europäischen
Projektpartnern Prototypen entwickelt, mit denen Tunnelbrände
realitäts-nah am Computer simuliert werden können. „Mit Hilfe einer
‚effektiven Visualisierung’ wird dem Benutzer der Eindruck vermittelt,
er würde sich in einem wirklichen Tunnel befinden“, erklärt
Projekt-Koordinator Gernot Beer von der TU Graz. Die physikalischen
Vorgänge bei der Feuer- und Rauchausbreitung werden dabei im Rechner
nahezu naturgerecht nachgebildet. „Dieser Prozess ist sehr aufwendig und
mit großer Rechenleistung verbunden“, erläutert Beer, der das
TU-Institut für Baustatik leitet, weiter.
Im Rahmen von „Virtualfires“ wurden zwei Prototypen entwickelt: Bei der
ersten Variante kann sich der Benutzer im virtuellen Raum bewegen,
Randbedingungen oder Umwelteinflüsse während der Simulation jedoch nicht
verändern. Diese Version läuft auf einem normalen PC, die Visualisierung
erfolgt entweder auf dem Bildschirm oder mit Hilfe eines Datenhelms.
Beim zweiten, komplexeren Prototypen kann der Benutzer sämtliche
Randbedingungen ständig verändern, also etwa auch die virtuelle
Tunnellüftung ein- und ausschalten oder Feuerlöscheinrichtungen
betätigen. Wegen des extrem hohen Bedarfs an Rechenleistung ist für
diese Version ein Supercomputer notwendig. Die Visualisierung dieser
Variante kann entweder auf einem PC oder in einer aufwändigen virtuellen
Umgebung, dem „Cave“ erfolgen. Durch die Projektion der Daten auf bis zu
sechs Wände ist dabei ein vollkommenes Eintauchen in die virtuelle Welt
möglich.
Informationen zu „Virtualfires“ in englischer Sprache:
www.virtualfires.org
Rückfragen:
O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gernot Beer
Email:
beer@ifb.tu-graz.ac.at
Tel.: 0316/ 873 6180
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