Laut Erlass des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 28.
August 1888 war es Studierenden, "welche ihre Gymnasial- und
Universitätsstudien durchaus mit vorzüglichem Erfolge zurückgelegt und
die strengen Prüfungen zur Erlangung der Doktorwürde durchaus mit
Auszeichnung bestanden haben", möglich geworden, sich um die
Auszeichnung der Promotion unter den Auspizien des Kaisers zu bewerben.
Seit 1952 ist es mit dem Bundesgesetz über die Verleihung des Doktorates
unter den Auspizien des Bundespräsidenten auch den Technischen
Hochschulen Österreichs erlaubt solche besonderen Promotionen unter dem
Ehrenschutz des Staatsoberhauptes durchzuführen. Auch heute noch
erhalten die hohe Ehrung nur Absolventen, die Oberstufe und Reifeprüfung
mit Auszeichnung und an der Universität jede Prüfung in der geforderten
Mindestdauer mit bestmöglichem Prüfungsergebnis sowie Diplom- und
Doktoratsstudium ebenso wie Rigorosum und Dissertation mit Auszeichnung
abgeschlossen haben und denen zudem "ein auszeichnungswürdiges Verhalten
an der Hochschule als auch außerhalb derselben" bescheinigt wird. Der
Bundespräsident oder ein Vertreter verleiht an die unter seinen
Auspizien promovierten Doktoren einen Ehrenring, dessen Siegelplatte das
Bundeswappen sowie die Worte ,,sub auspiciis Praesidentis'' enthält. Die
erste Sub Auspiciis-Promotion an der damals noch "Technischen Hochschule
Graz" fand im Jahre 1954 statt, der Absolvent hieß Franz Pischinger. Bis
heute erlangten 27 Doktoren an der Technischen Universität Graz die
Auszeichnung einer "Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae".
Die Promovenden
Mag.rer.nat. Dr.techn. Thomas Karl Pany
Geboren am 5. Juli 1971 in Graz begann Pany seine Schullaufbahn am
Grazer Pestalozzi-Gymnasium und besuchte anschließend die Höhere
Technische Lehranstalt für Nachrichtentechnik und Elektronik. Das
Studium der Physik an der Karl-Franzens-Universität schloss er 1997 ab.
Danach war Pany als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für
Satellitengeodäsie des Institutes für Weltraumforschung der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig. Parallel dazu
arbeitete er seit 1998 am Institut für Theoretische Geodäsie der TU Graz
an seiner Dissertation. Ende November 2002 schloss Pany, der 2001 mit
dem Fritz-Löschner Preis der Österreichischen Geodätischen Kommission
geehrt wurde, sein Doktoratsstudium erfolgreich ab. Seit 2001 ist Pany
am Institut für Erdmessung und Navigation der Universität der Bundeswehr
in München als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.
In seiner Dissertation mit dem Titel "Development and Application of
Tropospheric GPS Slant Delay Models based on Numerical Weather
Prediction Models and Turbulence Theory" untersuchte Pany die
Verzögerung elektromagnetischer Signale durch die Verteilung des
Wasserdampfes in der Atmosphäre. Mit dem von Pany entwickelten Modell
ist ein GPS-Empfänger in der Lage Informationen über die
Wasserdampfverteilung in der Atmosphäre bis zu einem Abstand von 200
Kilometern zu bestimmen. Diese Informationen können die kurzfristige
Niederschlagsvorhersage mittels numerischer Wettermodelle deutlich
verbessern. Umgekehrt können Modelle der numerischen Wettervorhersage
benutzt werden um die Laufzeit-verzögerungen der Signale genauer zu
berechnen.
Mag.rer.nat. Dipl.-Ing. Dr.techn. Reinhold Kainhofer
Der am 8. Oktober 1977 geborene Reinhold Kainhofer besuchte das
Gymnasium Borromäum in Salzburg, wo er 1996 maturierte. Bis 2000
studierte er Technische Mathematik an der TU Graz sowie bis 2003
Theoretische Physik an der Karl-Franzens-Universität - beide Studien
schloss er mit Auszeichnung ab. Seit 2000 studiert Kainhofer zudem
Rechtswissenschaften, den ersten Studienabschnitt beendete er im März
2003 erfolgreich. Im Mai 2003 absolvierte er das Rigorosum mit
Auszeichnung. Im selben Jahr wurde er mit dem Würdigungspreis des
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur ausgezeichnet
und ist zudem seit September des Vorjahres als Universitätsassistent am
Institut für Mathematik C der TU Graz tätig.
Seine Dissertation verfasste Kainhofer zum Thema "Quasi-Monte Carlo
Algorithms with Applications in Numerical Analysis and Finance". Im
Rahmen der Arbeit befasste sich Kainhofer mit der Entwicklung
verschiedener Quasi-Monte Carlo-Verfahren zur numerischen Integration
sowie zur Lösung von Differentialgleichungen. Als Beispiel der Anwendung
der zahlentheoretischen Simulation auf die Finanzmathematik wählte
Kainhofer die Bewertung asiatischer Optionen. Seit den 70er-Jahren ist
bekannt, dass das zufällige Verhalten von Aktienkursen sich ähnlich
verhält wie die Bewegung eines Teilchens in der Brownschen
Wärmebewegung. Diese Analogie zwischen Physik und Ökonomie bildet die
Grundlage für die Bewertung von Optionen, also Rechten, zu definierten
Zeitpunkten Aktien zu kaufen oder verkaufen zu können.
Bildmaterial auf Anfrage verfügbar
Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy,
Email:
alice.grancy@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 6006
Mobil: 0664 60 873 6006
Home TUGraz.at | Impressum | | ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved | last Update 18.06.2004 |