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6. November 2003

Die TU Graz auf dem Weg zur Weltklasse

Unterlage zur PK

Subtitel

Gesprächspartner:

 

O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Sünkel,
Rektor
 

O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Horst Cerjak,
Vizerektor für Lehre und Studien
 

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.rer.nat. Wolfgang von der Linden,
Vizerektor für Forschung und Technologie

 

 

Zielstrebigkeit: Moderne Lehre und multimediales Lernen
 

Im Wintersemester 2003/04 entwickeln sich die Studierendenzahlen stabil: Wie schon im Vorjahr werden auch heuer rund 8000 Personen an der TU Graz studieren, davon etwa 1350 Anfänger. Bestens betreut werden die TU-Studierenden durch das österreichweit einzigartige, campusweite Informationsmanagementsystem „TUG online“. Beim 2003 international und kürzlich auch national preisgekrönten System steht der Service-Aspekt stark im Vordergrund: Die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen erfolgt genauso bequem per Mouse-Klick wie der Ausdruck von Zeugnissen und Leistungsbestätigungen. Die Berufschancen für Absolventen sind weiter ausgezeichnet. Dies belegt erneut eine kürzlich von Sozialpartnern, Bildungs- und
Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft, die einen deutlichen Mangel an Absolventen der Ingenieur- und Naturwissenschaften ortet. Zentrales Ziel der TU Graz ist es hier vermehrt Frauen für technische Studienrichtungen zu interessieren und zu fördern. Dem Bedarf nach hochqualifizierten Arbeitskräften begegnen außerdem die Bachelor-Kurzstudien, wie sie die TU Graz bereits in den Bereichen „Softwareentwicklung und Wissensmanagement“, „Telematik“ und „Geo-IT“ anbietet. Geplant ist weiters die Einführung eines „Common Year“: „Ein gemeinsames erstes Jahr bietet  Studienanfängern einen Einblick in die Welt des Ingenieurs und dient so als Entscheidungshilfe bei der Wahl des endgültigen Studiums“, erläutert Horst Cerjak, Vizerektor für Lehre und Studien. Entscheidende Erleichterungen könnte das „Common Year“ auch für spätere interdisziplinäre Zusammenarbeit bringen. Weitere Schwerpunkte der Zukunft sieht Cerjak in der Einführung von
Postgradualstudien sowie in einem erweiterten Angebot von Universitätslehrgängen. Erst in diesem Wintersemester konnten neben den bereits erfolgreich laufenden Universitätslehrgängen für „Space Sciences“ und „Paper and Pulp Technology“ zwei weitere Postgraduate-Lehrgänge mit TU-Beteiligung eingerichtet werden: „Nanotechnologie und Nanoanalytik“ sowie „Molecular
Bioengineering“ bieten neue Spezialisierungsmöglichkeiten für die Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Zukunftsorientierung will Cerjak auch durch Förderung des E-Learning unter Beweis stellen: Multimediales Lernen und virtuelle Tutoren sollen Erleichterungen und Lernhilfen für die Studierenden bringen.


Geballte Kompetenz: Die Forschungsschwerpunkte der TU Graz
 

Die TU Graz nimmt mit der Beteiligung an nunmehr insgesamt elf Kompetenzzentren, Forschungskooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft, eine österreichweite Spitzenposition ein. Im Bereich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung kann die TU Graz mit sieben Christian-Doppler-Labors auf viel beachtete Forschungserfolge verweisen. Zur Absicherung und
besseren Koordination der Drittmittelforschung wurde kürzlich eine eigene TU-Forschungsholding gegründet. Durch die in den letzten Jahren stark angestiegenen Kooperationen mit der Wirtschaft ist diese neuartige Bündelung der Kräfte notwendig geworden. Die „Forschungsholding TU Graz GmbH“ liefert die Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Forschungskooperationen und die Realisierung von gezielten Forschungsschwerpunkten. „Forschungsschwerpunkte bilden
dynamische Einheiten, in denen bereits international ausgewiesene, erfolgreiche Einzelprojekte zusammengefügt werden, um durch Synergieeffekte mehr als die Summe der Teile zu ergeben“, erklärt Wolfgang von der Linden, Vizerektor für Forschung und Technologie. Acht fakultätsübergreifende Kernbereiche wurden bereits als künftige Stärkefelder der TU Graz
definiert. Es sind dies: Informations- und Kommunikationstechnologie, Algorithmen und Mathematische Modellierung, Moderne Materialwissenschaften, Technische Biowissenschaften, Verfahrens- und Umwelttechnik, Energiesysteme und Anlagentechnik, Fahrzeugtechnik, -antriebe und Fahrzeugsicherheit sowie Integrierte Gebäudeentwicklung. Einer dynamischen, zukunftsorientierten Entwicklung entsprechend, könnten schon bald zwei weitere Forschungsschwerpunkte folgen: Advanced Construction Technology sowie Design Science in Architecture.


TU Graz goes international: Erfolgreich im weltweiten Wettbewerb


Auch international will sich die TU Graz künftig stärker als schon bisher in Szene setzen. Forschung und Lehre sollen in den nächsten vier Jahren vermehrt internationalisiert werden, wünscht sich Rektor Hans Sünkel. Die Bedeutung von Englisch als Unterrichtssprache soll weiter ausgedehnt werden, zumindest einmal im Monat sollen hochkarätige internationale Wissenschafter zu „International Lectures“ an die TU Graz kommen. Im Bereich der Master- und Doktoratsstudien ist an ausschließlich englischsprachige Lehrveranstaltungen gedacht: „So wollen wir die Studierenden auch auf dem Weg der Sprache auf die internationale Ebene führen“, erläutert Sünkel, der durch die Förderung von Mobilitätsprogrammen stärker zu Auslandsaufenthalten während des Studiums motivieren will. Darüber hinaus will der Rektor auf diesem Weg mehr internationales Studierendenpublikum und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus aller Welt an die TU Graz holen. Weiters wird die TU Graz vermehrt
hochrangige internationale Fachkonferenzen organisieren. Orientiert an internationalen Benchmarks werden Bachelor- und Masterstudien an die Notwendigkeiten des weltweiten Wettbewerbs angepasst. „Durch die langen Studienzeiten haben wir im internationalen Vergleich einen erheblichen Nachteil", erklärt der Rektor. Eine Verkürzung der Studienzeit könne nur durch
ein besonderes Engagement seitens der TU Graz erfolgen, ortet auch Horst Cerjak, Vizerektor für Lehre und Studien, Handlungsbedarf. Cerjak verweist dabei auf die Erfolgsgeschichte der Maschinenbau-Fakultät, die beispielgebend für die ganze TU Graz werden könnte: „Hier ist es gelungen durch geführte Lehre insbesondere im ersten Studienabschnitt, durch besondere
Unterstützung der Studierenden durch Tutorien und durch Förderung der Teamarbeit eine deutliche Verkürzung der Studienzeit zu erreichen“, freut sich Cerjak.

 

Teamwork: Die TU Graz als Partner von Wirtschaft und Industrie


Kooperationen mit der Wirtschaft haben an der TU Graz lange Tradition. Derzeit lukriert die Universität rund ein Viertel ihrer finanziellen Mittel über Forschungsaufträge aus gemeinsamen Projekten von Universität und Unternehmen. Mit dem „Frank Stronach Institute“, einer Kooperation der TU Graz mit dem Magna-Konzern, wird ein neu entstehendes Großinstitut
entscheidende Impulse in Lehre und Forschung im Bereich der Fahrzeugtechnik setzen. In den nächsten zehn Jahren fließen dazu 24 Millionen Euro an die TU Graz. In den Kompetenzzentren werden Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau und international konkurrenzfähig gemeinsam von Unternehmen und Universität betrieben. Das Gründerzentrum Science Park Graz
mit der TU Graz als Hauptgesellschafter unterstützt Akademiker bei der wirtschaftlichen Umsetzung viel versprechender Ideen aus verschiedensten Bereichen der Hochtechnologie. Der intensive Kontakt mit der Wirtschaft beginnt für TU-Studierende aber meist schon früher: Ein großer Teil der Diplomarbeiten und Dissertationen wird gemeinsam mit Unternehmen durchgeführt.


Glaube und Hoffnung: Bemerkungen zur budgetären Situation


Ähnlich wie die meisten anderen österreichischen Universitäten muss auch die TU Graz mit einem Minus von voraussichtlich 1,6 Millionen Euro ins nächste Jahr gehen. Gebremst musste in diesem Jahr vor allem bei den Anlageninvestitionen, aber auch im Personalbereich werden. „Weltklasse braucht auch eine adäquate finanzielle Ausstattung“, mahnt TU-Rektor Hans Sünkel. „Exzellenz benötigt entsprechende Ressourcen: Nur so können wir die weltweit besten Köpfe in Lehre und Forschung an die TU Graz holen und durch erstklassige Professoren exzellenten Wissenschafternachwuchs sichern. Die dazu notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen sind derzeit nicht ausreichend gegeben.“ An der TU Graz hofft man dennoch durch eine weitere Verstärkung der Drittmittel-Aktivitäten eine Verbesserung erzielen zu können. Die durch Forschungsaktivitäten „verdienten“ Mittel will der TU-Rektor von derzeit 25 auf 35 Prozent des Gesamtbudgets steigern.
 

Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy,
Email: alice.grancy@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 6006
Mobil: 0664 60 873 6006

 

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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info

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