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5. Dezember 2003

"Quo vadis, Dipl.-Ing.?“
Präsentation der TU-AbsolventInnenbefragung 2003

Unterlage zur PK

Subtitel

Gesprächspartner:

 

Kristina Edlinger-Ploder
Landesrätin für Jugend und Generationen, Bildung und Wissenschaft
 

Hans Sünkel
Rektor der Technischen Universität Graz
 

Christoph Adametz
Forschungs- und Technologieinformation (FTI) der Technischen Universität Graz, Projektleitung

 

 

Ziele der Befragung

Die Technische Universität Graz führte im März 2003 die bislang größte schriftliche Befragung ihrer AbsolventInnen, die in den letzten 15 Jahren das Studium abgeschlossen haben, durch. Untersucht wurde der Einfluss der Ausbildung an der TU Graz auf die individuelle Entwicklung und Erwerbskarriere der AbsolventInnen. Mit einer hohen Rücklaufquote von 26,8 Prozent ist es mit der Befragung gelungen repräsentative neue Informationen zur Wirkung der TU Graz als „Produzent“ ingenieurwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Humankapitals zu gewinnen. Die Erfahrungen der befragten AbsolventInnen in ihrer beruflichen Entwicklung können überdies für den Wissens- und Technologiestandort Steiermark nutzbar gemacht werden.
 

Berufsfelder für AbsolventInnen


Wesentliches Ziel der Studie war aufzuzeigen in welchen Sektoren und Branchen TUAbsolventInnen heute tätig sind. Technologiebranchen sind hier erwartungsgemäß die wichtigsten Arbeitgeber. Häufigste Branchensegmente: "Elektrotechnik/Elektronik/Nachrichtentechnik“ und „Ingenieur- und Architekturbüros“. TU-AbsolventInnen erfüllen dabei
Schlüsselfunktionen in den Innovationsstrategien ihrer Unternehmen: 31 Prozent der Befragten gaben an im Bereich Forschung tätig zu sein, knapp 42 Prozent im Bereich Produktentwicklungen und 22 Prozent im Bereich Prozessentwicklungen. Die AbsolventInnen werden zudem zumeist in Führungsfunktionen eingesetzt. Dies ist vor allem bemerkenswert, weil primär jüngere
AbsolventInnenjahrgänge befragt wurden. Diese verantwortungsvollen Aufgaben werden auch entsprechend honoriert: Mehr als ein Drittel der Befragten zählt bereits zu den österreichweiten Spitzenverdienern, deren jährliches Bruttoeinkommen bei 50.000 Euro oder darüber liegt, wobei AbsolventInnen der Fakultät Maschinenbau nach der Erhebung am häufigsten zu den
Bestverdienern zählen.

Spitzenkräfte für die Steiermark

Die Ausbildung von hoch qualifizierten Mitarbeitern und Führungspersönlichkeiten für die Region hat seit jeher besondere Bedeutung für die TU Graz. Dies bestätigt sich auch aufgrund der Befragungsergebnisse. 85 Prozent der antwortenden AbsolventInnen sind in Österreich beschäftigt. Von den innerhalb Österreichs beschäftigten AbsolventInnen entfällt mit 55 Prozent
ein bemerkenswert hoher Anteil auf die Steiermark als gegenwärtigem Beschäftigungsort. Die TU Graz akquiriert also für den Wirtschaftsstandort Steiermark auch aus anderen Bundesländern Humankapital, entwickelt dieses und schafft Grundlagen für langfristig standortentscheidende persönliche Netzwerke. Angebot und Nachfrage scheinen sich hier gut zu decken: Es gibt keine
Studienrichtung, bei der die TU-AbsolventInnen gezwungen waren die Steiermark zu verlassen, weil die Aufnahmefähigkeit der steirischen Unternehmen nicht gegeben wäre.

Techniker als „Unternehmertyp“

Rund 65 Prozent der Befragten sind in marktexponierten Branchen („Privatwirtschaft“) tätig, etwa 19 Prozent im öffentlichen Sektor, davon die überwiegende Mehrzahl in Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Großunternehmen sind zwar die wichtigsten Arbeitgeber (mit 61,5 Prozent der Nennungen), umgekehrt ist jedoch auch der Anteil der in Klein-
und Mittelunternehmen beschäftigten TU-AbsolventInnen mit 38,5 Prozent nicht unbeträchtlich. Die Mehrheit der befragten AbsolventInnen ist derzeit zwar unselbstständig tätig (81,6 Prozent), mit einem Anteil von 12,4 Prozent ist - gemessen an der Selbstständigenquote in Österreich von 7,8 Prozent - aber ein überdurchschnittlicher Anteil an Unternehmerpersönlichkeiten und
Arbeitgebern unter den TU-AbsolventInnen festzustellen. Überhaupt sind TU-AbsolventInnen überwiegend in Leitungsfunktionen zu finden: Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an Projektleitungsfunktionen wahrzunehmen und etwa ein Drittel hat hierarchisch unterstellte MitarbeiterInnen.

Zufriedenheit mit dem Studienangebot

92 Prozent der Befragten beantworten die Frage, ob sie wieder an der TU Graz studieren würden mit „ja“, 83 Prozent würden jedenfalls (48 Prozent) oder wahrscheinlich (35 Prozent) auch wieder dieselbe Studienrichtung wählen. Als Hauptgründe für diese durchwegs positive Bewertung werden die Vielfalt der möglichen Tätigkeitsfelder und die beruflichen Karrierechancen, die ein
TU-Studium eröffnet, genannt. Die genauere Betrachtung zeigt, dass die Zufriedenheit nicht unwesentlich von der absolvierten Studienrichtung abhängt: Tendenziell vergeben Technische Physiker, Bauingenieure und Maschinenbauer die besten Noten.
 

Bewertung der Ausbildung heute
 

Die Frage nach der Übereinstimmung zwischen Ausbildungsinhalten und Praxisanforderungen zeichnet ein differenziertes Bild: Gute Übereinstimmungen sind zu konstatieren, wenn es um das vermittelte Fach- und Grundlagenwissen geht. Auch die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten wird an der TU Graz in ausreichendem Maß vermittelt. Ein deutliches Auseinanderklaffen zwischen Studium und Praxisanforderungen ist bei anderen Merkmalen zu konstatieren, wobei die deutlichsten Defizite bei den typischen Schlüsselqualifikationen anzutreffen sind, wie etwa Fremdsprachenkenntnisse, Führungsqualitäten und Kundenorientierung. Dieser Befund legt nahe eine ausgedehntere Vermittlung von „Soft-Skills“ in den TU-Studien zu diskutieren.

Kontakt zur Alma Mater

Die Verbindung zur TU Graz bleibt auch nach dem Abschluss des Studiums weiter aufrecht: Ein hoher Anteil von 57 Prozent der Befragten behält auch während der beruflichen Laufbahn individuelle Verbindungen zur TU Graz bei. Etwa die Hälfte gibt an, dass das Unternehmen Kontakte zur TU Graz nutzt: Neben informellen Kontakten spielen dabei Unternehmens-Diplomarbeiten bzw. Kooperationen in Form von Dissertationen und F&E-Projekten, gemeinsame wissenschaftliche Publikationen, aber auch die Beteiligung an Kompetenzzentren eine wichtige Rolle.
 

Die Vollversion der „TU-AbsolventInnenbefragung 2003“ ist ab sofort
online unter www.fti.tugraz.at/abso2003.htm verfügbar.

Rückfragen:

Mag. Christa Höllhumer
Land Steiermark - Büro Edlinger-Ploder
Email: christa.hoellhumer@stmk.gv.at
Telefon: 0316 877 3193
Mobil: 0676 86 66 31 93

Mag. Alice Senarclens de Grancy
TU Graz - Büro des Rektors
Email: grancy@bdr.tu-graz.ac.at
Telefon: 0316 873 6006
Mobil: 0664 60 873 6006

 

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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info

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