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14. Oktober 2003

Sensation:
Querschnittgelähmter Steirer kann wieder selbstständig essen und trinken

Forschern der TU Graz gelingt Weltneuheit

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Im Jahr der "Menschen mit Behinderungen" ist Wissenschaftern der Technischen Universität Graz ein entscheidender Durchbruch gelungen: Ein Patient mit Querschnittlähmung kann erstmals seit seinem Unfall vor fünf Jahren wieder selbstständig essen und trinken. Möglich wird das durch die Kombination der Methoden des Brain-Computer-Interface und der Stimulation der Muskeln durch elektrische Reize.

Seit einem Badeunfall vor fünf Jahren ist Thomas gelähmt. Nur der Kopf und sein linker Arm sind beweglich geblieben. Jetzt ist es Forschern der TU Graz in Kooperation mit der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und der Unfallabteilung des LKH Villach gelungen dem heute 27-Jährigen das tägliche Leben deutlich zu erleichtern. Unterstützt durch die elektrische Stimulation der Muskeln und das so genannte Brain-Computer-Interface (BCI) kann er das Öffnen und Schließen seiner Hand durch die Kraft seiner Gedanken steuern. Einfache Handgriffe kann Thomas nun selbst erledigen. "Thomas kann jetzt wieder eine Scheibe Brot essen oder ein Glas Bier trinken", freut sich Gert Pfurtscheller, Leiter des Instituts für Elektro- und Biomedizinische Technik an der TU Graz. Die neue Entwicklung könnte für Menschen mit Behinderungen eine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität bringen, hofft der Forscher.

Mentale Vorstellungen führen zu messbaren Änderungen der Hirnaktivität, die mit Hilfe von Elektroden registriert und durch das BCI in Steuersignale übersetzt werden. Mit Hilfe von Oberflächenelektroden am Unterarm werden die Handmuskeln stimuliert und damit die Greiffunktion ausgelöst. Jeder Vorgang wird einzeln über die Vorstellungskraft gesteuert. "Thomas denkt an eine Bewegung, wenn er die Hand öffnen oder schließen möchte", erklärt BCI-Forscher Pfurtscheller. Die Greifsequenz erfolgt in drei Phasen: Zuerst öffnen sich die Finger, dann schließt sich die Hand und schließlich öffnen sich die Finger wieder. Für den täglichen Gebrauch kann die Greiffunktion mit Hilfe eines am Rollstuhl angebrachten Schalters mit dem Ellenbogen des anderen Armes betätigt werden. Die TU Graz ist heute am Gebiet der EEG-basierenden BCI-Forschung eine der weltweit führenden Universitäten.

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gert Pfurtscheller
Email: pfurtscheller@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 5300

 

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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info

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