Folgende Probleme, die der breiten Bevölkerung gar nicht bewusst sind, ergeben sich bei der Verwertung von Tiermehl:
Im Falle einer thermischen Nutzung (Verbrennung): ·
+bei 600 oC total veraschte Proben lösten bei 5 von 35 Versuchstieren
die Krankheit wieder aus, während die Krankheit nach Veraschung bei
einer Temperatur von 1000 oC nicht mehr auftrat! ·
+Problematik der Abgasreinigung durch hohe Mengen an Stickoxiden im
Abgas ·
+Hohe Kosten, für Europa werden etwa 3 Mrd. Euro (ATS 41,3 Mrd.)
jährlich angegeben
Im Falle einer Lagerung: ·
+eine Lagerung der Ausgangsstoffe (Schlachtabfälle, Tierkadaver) ist
weitgehend ausgeschlossen, weil neben der Kontamination mit
Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren) vor allem auch davon
auszugehen ist, dass möglicherweise auch andere Krankheitserreger (Prionen)
enthalten sein könnten.
·+bei unsachgemäßer oder fehlerhafter Herstellung von Tiermehl können
zusätzlich aber noch immer extrem hitzeresistente Krankheitserreger
vorhanden sein.
In beiden Fällen sind nunmehr Vektoren bekannt (Fliegenlarven, Milben),
welche die Krankheiten weiter verbreiten können.
Für die einzurichtende Task Force ergibt sich daher die Aufgabenstellung
möglichst kurzfristig (Rahmenzeit: 3 Monate) sichere, ökonomisch und
ökologisch vertretbare Technologien für die Verwertung von Tierkörpern
beziehungsweise Schlachtabfällen vorzuschlagen. Der Rektor der TU Graz
hat aus den Mitarbeitern verschiedener Technologie- und
Grundlageninstitute der TU Graz ein Expertenteam zusammengestellt,
welches sich mit Nachdruck der Entwicklung von Technologien zur sicheren
technischen Verwertung von möglicherweise kontaminiertem Tiermehl
beschäftigt.
Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Gerhart Braunegg
Email:
haager@biote.tu-graz.ac.at
Tel: 0316 873 8412
Artikeltext
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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info
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