Trauer um den Rektor der TU Graz

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Am 3. Oktober 1999 verstarb der Rektor der Technischen Universität Graz, Dipl.-Ing. Dr.techn. Irolt Killmann im 68. Lebensjahr.

In seiner Inaugurationsrede am 29. November 1996 verglich er die Technische Universität Graz mit einem hochseetüchtigen fünfmastigen Schoner. Aufgabe des Rektors sei es, "die Segel richtig zu setzen, um im stürmischen Meer den richtigen Kurs zu halten und sie flexibel den wechselnden Winden anzupassen.". Fruchtbare Wirtschaftskooperationen, reger internationaler Austausch in Forschung und Lehre und steigende Studierendenzahlen in zukunftsträchtigen Fachbereichen zeugen davon, dass Irolt Killmann es verstand, in schwierigen Zeiten den Kurs zu halten. Nun ist der Steuermann tot. Auch während der langen Monate seiner Krankheit haben seine Mitarbeiter/innen mit gemeinsamer Anstrengung an der Verwirklichung seiner Ziele gearbeitet. Bis zuletzt hat Irolt Killmann regen Anteil an den Geschicken seiner geliebten Technik genommen. Die Freude der Zielerreichung konnte er in manchen Bereichen vorwegnehmen:

Das Umwelt- und Innovationszentrums (UIZ) Judenburg wird sich dem Technologietransfer zwischen Forschung und steirischen holzverarbeitenden Unternehmen widmen. Die Eröffnung findet am 27. Oktober 1999 statt. Die Bauarbeiten für ein Kompetenzzentrum für Fahrzeugakustik, an dem die Firmen AVL und SFT sowie die TU Graz im Rahmen einer GesmbH beteiligt sind, sind bereits weit fortgeschritten. Diese Einrichtung stellt das erste österreichische industrielle Kompetenz-Zentrum dar. Die Errichtung eines Bau-Technik-Zentrums zur Stimulierung der Innovationsaktivitäten im Bauingenieurwesen und nicht zuletzt im konstruktiven Holzbau ist gesichert. Und die Erweiterung des Campus der TU Graz durch ein gerade im Bau befindliches Studienzentrum wird im Herbst 2000 abgeschlossen sein.

Auch wenn künftig andere "das stolze Schiff Erzherzog Johanns durch stürmische Zeiten lenken" werden, so soll Irolt Killmanns Devise "Nicht nebeneinander, schon gar nicht gegeneinander, sondern miteinander werden wir unsere Zukunft gestalten" für die Technische Universität Graz von zeitloser Gültigkeit bleiben.

Die feierliche Verabschiedung findet am Freitag, dem 8. Oktober 1999, um 12.00 Uhr auf dem Zentralfriedhof in Graz statt.

Kurzlebenslauf

Geboren am 6. März 1932 in Berndorf, Niederösterreich, wurde das Ingenieur-Diplom der (damals) "Technischen Hochschule Graz" im Dezember 1957 an den jungen Absolventen der Studienrichtung Maschinenbau verliehen. Im Juli 1965 erhielt Irolt Killmann seine Promotionsurkunde von seiner Alma Mater.
Seine erste berufliche Herausforderung in der Wirtschaft führte ihn als Senior Development Engineer mit dem Aufgabenbereich Konstruktion und Entwicklung von Gasturbinen für den Antrieb von Flugzeugen, Hubschraubern und Landfahrzeugen bei AVCO Lycoming, Stratford, in die Vereinigten Staaten.
Als Leiter der Forschung im Bereich Antriebe und Grundlagenentwicklung von Dieselmotoren wechselte er 1970 zu Klöckner Humboldt Deutz nach Köln. 1976 war er ebendort bereits Direktor der Forschung und Grundlagenentwicklung. 1979 holte ihn das Unternehmen Mahle GmbH von Köln nach Stuttgart. Dort leitete er das Entwicklungszentrum für Kolben, Zylinder und Filter.
An den Ort seiner Studienzeit sollte Killmann 1980 als Leiter der Forschung für Verbrennungskraftmaschinen bei AVL List GmbH zurückkehren. Als sich Killmann 1996 um die Position eines Rektors der Technischen Universität Graz bewarb, hatte er bei AVL List seit 1987 die verantwortungsvolle Position des Gesamtprokuristen, Firmensprechers, Leiters des gesamten Personalwesens und die Leitung von Public Relations und Werbung inne.
Der Kreis schloss sich, als er im November 1996 die Insignien des Rektoramtes von seinem Amtsvorgänger O.Univ.-Prof. Dr. Wohinz übernahm. Seiner von ihm so geliebten "Technik" konnte er all das, was er ihr in seiner Ausbildung verdankte, am Ende seines beruflichen Lebens als Rektor in reichlichem Ausmaß zurückgeben.

 

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