Es ist das Verdienst der Arbeitsgruppe "Fast Scanning Systems", dass
die Erstellungsdauer eines neuen Wetterradarbildes von bislang rund zehn
auf nur eine Minute verkürzt werden kann. "Diese Verkürzung entspricht
den Anforderungen der Anwender von Wetterradarbildern wie
Flugwetterdienst, Wasserwirtschaft und
Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit Wasserkraftanlagen sowie
Straßendienste und Landwirtschaft. Besonders für urbane Hydrologen und
die Gefahrenwetterwarnung sind minütliche Visualisierungen von
Niederschlägen eminent wichtig, da Gefahrenwettersituationen sehr
kurzlebig und kleinräumig sind, d. h. bei zu seltener Erfassung leicht
übersehen werden können", so Projektleiter Walter Randeu.
Unabdingbar für die beschriebene Verkürzung ist der Ersatz bisher
üblicher Parabolantennen durch elektronisch trägheitslos schwenkbare
Gruppenantennen. Zeit wird nicht zuletzt deshalb gespart, weil der
Radarstrahl, hat er einmal ein Niederschlagsgebiet geortet, bewusst die
besagte Richtung anvisieren kann und sich nicht mit leeren
Rundum-Schwenks aufhalten muss.
Zur Entwicklung eines Prototyps des Wetterradars der neuen Generation
wollen die österreichischen Forscher ein EUREKA-Projekt anregen. Die
Algorithmen und Netzwerkkomponenten für die neuen Radargeräte könnte
Österreich liefern. Die veranschlagten Kosten von 30 Millionen Schilling
für die Signalverarbeitungs- und Netzwerk-Software würden durch den
erwarteten Bedarf von mindestens 100 Wetterradars - mit Stückkosten von
rund 20 Mio. S - allein im EU-Raum in den nächsten zehn Jahren um ein
vielfaches wieder eingebracht werden, weil die einmal entwickelte
Software immer wieder implementierbar ist.
Am dritten internationalen Wetterradar-Forschungsprojekt COST-75 "Advanced
Weather Radar Systems" waren Forscher aus insgesamt 19 Staaten
beteiligt. Daß die Arbeitsgruppe "Fast Scanning Systems" ihr Zentrum in
der Steiermark hat, ist kein Zufall. Mit dem Institut für
Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung der TU Graz und mit dem
Institut für Angewandte Systemtechnik von Joanneum Research hat Graz
quasi das Monopol in der österreichischen Wetterradarforschung. Beiden
Instituten steht "Weltraumpapst" Prof. DDr. Willibald Riedler vor. Seit
nunmehr 20 Jahren befassen sich die von Prof. Randeu geleiteten
Arbeitsgruppen für Radartechnik und Mikrowellenausbreitung an den beiden
Instituten mit der stetigen Verbesserung von Wetterradar-Systemen. Am
Anfang der Forschungstätigkeit stand der Wunsch, Wissen über die
Auswirkungen von Niederschlägen auf die Ausbreitung elektromagnetischer
Wellen zu erlangen. Damals wie heute sind Studierende an der Technischen
Universität Graz über Dissertationen, Diplom- und Projektarbeiten stark
in die Forschungsarbeiten eingebunden.
Wetterradaranlagen
Wetterradaranlagen messen troposphärische Niederschläge im Umkreis von
rund 200 km indem elektromagnetische Wellen in scharfer Bündelung
ausgesendet und die von den Niederschlagsteilchen zurückgestreuten
Echosignale empfangen und ausgewertet werden. Die Erstellung eines
Vollbildes dauert etwa 10 Minuten, in denen sich die Parabol-Antenne
21mal um ihre Achse dreht. Die Echos geben Auskunft darüber, wo wieviel
Niederschlag stattfindet. Ein Trickfilm solcher Bilder macht die
Zugrichtung und Entwicklung dieser Niederschläge sichtbar.
Die EU-Forschungsaktion COST-75 "Advanced Weather Radar Systems"
Im Jänner 1993 begann der 5-jährige Arbeitszeitraum der
EU-Forschungsaktion COST-75 "Advanced Weather Radar Systems", welche
sich die Überführung spezieller Wetterradargeräte, -messverfahren sowie
Signalverarbeitungs- und -interpretationsmethoden vom Forschungsbereich
in die praktische Verwendung durch die Wetterdienste zum Ziel gesetzt
hat.
Ziele von COST-75 sind:
Reduktion der Mess-Ungenauigkeiten von ursprünglich rund 50 auf maximal
10 Prozent und bessere Unterdrückung von Störfaktoren wie z. B.
Bodenechos durch die Anwendung polarimetrischer Messverfahren zur
Gewinnung von mehreren unabhängigen Messwerten pro Volumszelle des
abgetasteten troposphärischen Raumes,
Differenzierung des angezeigten Niederschlags in Regen, Schnee, Hagel
etc. durch Doppelpolarisation,
Beschleunigung der Messung ohne Qualitätsverlust durch Einsatz neuer
Technologien.
Das Zustandekommen von COST-75 geht in gewissem Maße auf die Vorarbeiten
in den Vorläufer Aktionen COST-72 "Measurement of Precipitation by
Radar" (1981 - 1985) und COST-73 "International Weather Radar Networking"
(1986 - 1991) zurück. An diesen beiden Aktionen war Österreich ebenfalls
durch die Grazer Forschungsgruppe beteiligt.
Rückfragen:
Ao Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Walter Randeu
Email:
randeu@finwds01.tu-graz.ac.at
Tel.: 0316 873-7443 oder 0316 301546
Artikeltext
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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info
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