Passive Sicherheit gewinnt im Automobilbau mehr und mehr an
Bedeutung. Um die Funktion der zur Minimierung von Unfallsfolgen
verwendeten Komponenten optimieren zu können, sind umfangreiche Tests
nötig. Schlittenprüfstände helfen den Herstellern, mit relativ geringem
Aufwand Beschleunigungen zu erzeugen, wie sie bei tatsächlichen Unfällen
auftreten. Der Vorteil der an der TU Graz entwickelten Anlage liegt nun
darin, dass der Beschleunigungspuls nicht über eine Steuerung erzeugt
wird, sondern über eine Regelung. Die Sollbeschleunigungskurve wird auf
einfache Weise in das Programm eingelesen und kann nachgefahren werden,
sobald das System versuchsbereit ist. Es ist somit möglich, jeden
beliebigen Puls sofort und ohne aufwendige Kalibrierversuche umzusetzen,
die Software regelt nach.
Die Schlittenanlage für Testversuche an Fahrzeugteilen verfügt über
folgende Eckdaten:
Schlittengewicht: 400 kg
max. Beschleunigung: 45 g
max. Beschleunigungsweg: 1 m
max. Geschwindigkeit 20 m/s
Ein leistungsfähigere Anlage mit einer Beschleunigungskraft von 45 g bei
2 to ist im Bau.
Funktionsweise des Hyper G:
Die zur Beschleunigung nötige Kraft wird über komprimierte Luft im
Druckrohr des Hyper G erzeugt. Mit Hilfe einer Schubstange wird diese
Kraft auf den Schlitten übertragen. Um nun einen Beschleunigungspuls
erzeugen zu können, wird die Schubstange hydraulisch auf die
Sollbeschleunigung gebremst. Die dazu nötige Ölmenge ist äußerst gering,
wodurch eine hochdynamische Bremskraftaufbringung ermöglicht wird.
Aufgrund dieser kurzen Reaktionszeit kann beim Hyper G mit einer
Regelung gearbeitet werden. Durch das Fehlen von jeglichen
Kalibrierversuchen wird die Bedienung der Anlage stark vereinfacht.
Ebenso ist es möglich, ohne Abstimmungsarbeit zwischen verschiedensten
Beschleunigungspulsen zu wechseln.
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dr. Hermann Steffan
Email: h.steffan@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 9400
Artikeltext
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Zeit: Montag,1.1.2004, ab 9h
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 (Physikgebäude, Hörsaal P1
Info: unter http://www.cis.tugraz.at/info
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