Technische Universität Graz
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08. 07. 2010 - Bildung & Karriere

Ein Herz für die Wissenschaft: Auslandsstudierende der TU Graz preisgekrönt

Zwei Studierende der TU Graz nützten die Möglichkeit, ein Auslandsjahr an der kanadischen McMaster Universität zu verbringen. Im Team mit kanadischen Studierenden entwickelten sie im Rahmen eines Bachelor-Projektes kontaktlose Elektroden und Meßsysteme zur Messung der Herzfrequenz. Das Projekt errang den 2. Platz unter 60 von rund 200 Studierenden im Studienjahr 2009/10 eingereichten Projekten am McMaster Computer Engineering Department. Mit dem selbst produzierte Video zum Projekt konnten die Österreicher auch noch den ersten Preis der MTT Alive video competition mit nach Hause nehmen.

Wenn vier Herzen im Gleichklang für die Wissenschaft schlagen, entsteht mit großer Wahrscheinlichkeit etwas ganz Besonderes. Im Fall der TU Studierenden Christoph Larndorfer und Reinhard Peer sowie ihrer kanadischen Mitstudierenden Emily Lukes und Hanseul Choi wird das, was das Team gemeinsam erarbeitet hat, vielen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen liegen. Das „Contactless ECG recorder – cShirt“ kommt ganz unscheinbar als T-Shirt daher, darin verbirgt sich aber ein kontaktloses elektrokardiographisches Gerät zur Messung der Herzfrequenz. Das hautenge Shirt mit eingenähten Elektroden soll in der Langzeitbeobachtung von Patienten mit Herzfehlern zum Einsatz kommen. Derzeit müssen Elektroden für EKG-Messungen direkt an der Haut angebracht werden, was auf Dauer schmerzhaft ist und Hautreizungen verursacht. Ausgestattet mit dem cShirt und einem kleinen Monitor am Arm könnten Patientinnen und Patienten ihre Herzfrequenz laufend prüfen. Im Ernstfall übermitteln drahtlose Transmitter einen Notruf an Arzt oder Betreuungspersonal. Damit eröffnen sich auch Anwendungsmöglichkeiten für ältere herzkranke Menschen, die im Bewusstsein laufender medizinischer Überwachung sicher ein Leben zu Hause führen könnten. Die vier Jungforscher denken darüber hinaus auch an den Einsatz im Sport. Die sinkenden Kosten elektronischer Geräte lassen in eine Zukunft blicken, in der beim sportlichen Training oder auch im Wettkampf die Herzfrequenz laufend gemessen werden kann. Vorerst gilt es allerdings, den cShirt Prototypen weiter zu entwickeln und für die tatsächliche medizinische und kommerzielle Anwendung zu optimieren. An der Mc Master University gibt es Bestrebungen, einen solchen Prozess in die Wege zu leiten.

Ihren Weg nach Kanada fanden Christoph Larndorfer und Reinhard Peer im September 2009 unabhängig voneinander. Über das Büro für internationale Beziehungen an der TU Graz wurden sie auf das Joint-Study Studierendenaustausch-Programm aufmerksam. „Dieses Programm ist sehr unbürokratisch und man bekommt ein Stipendium und muss nicht die horrenden Studiengebühren der Universität bezahlen.“, fasst Christoph Larndorfer die positiven Erfahrungen mit der Abwicklung des Austauschprogrammes zusammen. Den beiden Elektrotechnik-Studierenden im fünften Studienjahr hatten es neben dem guten Ruf die vielen Möglichkeiten angetan, die McMaster rund um das Studium bietet. Entdeckt haben sie die Schönheit Kanadas, die spannende Welt der Wissenschaft und das Potential, das in perfekter Teamarbeit liegt. „Die Arbeit in der Gruppe kann ein große Herausforderung sein“, meint die Projektbetreuerin Jamal Deen. Das austro-kanadische Studierendeteam hat sich sehr gut ergänzt und diese Herausforderung bravourös gelöst.

Rückfragen:

Christoph Larndorfer
christoph.larndorfer@student.tugraz.at
Tel.: +436645562121

Reinhard Peer
reinhard.peer@ieee.org
Tel.: +436643869388