Technische Universität Graz
14.12.2012 - Kooperation
Individuelle Medikamente: Kompetenzzentrum RCPE gewinnt STEP-Award
Kompetenzzentrum von TU Graz, Uni Graz und Joanneum Research für Projekt „Pills on Paper“ ausgezeichnet
Das Grazer Forschungszentrum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE) wurde am 5. 12. 2012 bei den STEP Awards, dem hochdotierten Unternehmerpreis für Zukunftsbranchen, in Frankfurt ausgezeichnet. Für sein innovatives Projekt „Pills on Paper“ hat das RCPE als einziger österreichischer Finalist den Sieg in der Kategorie „Produkt/Technologie“ davongetragen.
Das K1 Kompetenzzentrum RCPE, das im Juli 2008 gegründet wurde, vereint Forscherinnen und Forscher der TU Graz, der Uni Graz und der Joanneum Research GmbH. Das Projekt, das zum Gewinn geführt hat, ist zukunftsweisend: „Pills on Paper“ ist eine Methodik, die die individuelle Dosierung von Medikamenten ermöglichen soll. Nachdem bei den heutigen Medikamenten nicht individuell auf die Patientin bzw. den Patienten eingegangen werden kann, sind Unter- bzw. Überdosierungen aufgrund von Geschlecht, Alter oder Gewicht vorprogrammiert. "Pills on Paper“ könnte eine neue Ära in der Pharmaindustrie einläuten: Durch das revolutionäre Verfahren wird es künftig möglich sein, alle benötigten Wirkstoffe in der individuell abgestimmten Dosierung auf einen essbaren Papierstreifen zu drucken. Dieser Streifen wird in eine Kapsel gefüllt, die die Patientinnen und Patienten dann einnehmen. Diese Methodik ermöglicht eine zeitversetzte Wirkung der Medikamente, eine Individualisierung der Dosis und eine Reduktion der einzunehmenden Pillen.
„Gerade die Auszeichnung in dieser für uns so wichtigen Kategorie beweist einmal mehr, dass wir am richtigen Weg sind und unsere Arbeit international anerkannt wird“, freut sich kaufmännischer Geschäftsführer Thomas K. Klein, der die hohe Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wesentlichen Erfolgsfaktor des Unternehmens sieht. „Um Forschung am State of the Art betreiben zu können, ist es essentiell, eng mit Wissenschaft und Industrie zusammenzuarbeiten. Die Nähe zur TU Graz sowie die Know-how-Verschmelzung aus Pharmabereich, Verfahrenstechnik und Maschinenbau verschaffen uns den entscheidenden Vorsprung“, führt Johannes G. Khinast, wissenschaftlicher Geschäftsführer des RCPE und Vorstand des TU Graz Institutes für Prozess- und Partikeltechnik, weiter aus.
Mit der Auszeichnung hat das steirische Forschungszentrum gezeigt, dass es international konkurrenzfähig ist und auf seinem Gebiet hervorragende Arbeit leistet. „Auch wir freuen uns über die Auszeichnung, die einmal mehr die Innovationsfähigkeit des Landes über die Grenzen hinweg spürbar werden lässt und beweist, dass in der Steiermark großartige Projekte entstehen“, so die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), die mit ihrer Innovationsstrategie zum Erfolg des Kompetenzzentrums beigetragen hat. Das RCPE führt mit weltweit führenden Pharmaunternehmen Projekte zur Prozess- und Produktoptimierung durch und wird im Rahmen des COMET-Programms der Österreichischen Bundesregierung gefördert.
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