Technische Universität Graz
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18.12.2012 - Karriere

Auszeichnungen für TU Graz Dissertanten

David Egger, Dissertant am Institut für Festkörperphysik der TU Graz, erhielt für seine Arbeit zu Wechselwirkungen und physikalischen Eigenschaften von Molekülen am 26. November den Nano-Preis der Erwin Schrödinger Gesellschaft für Nanowissenschaften (ESG-Nano). Den „Award of Excellence“ für eine besonders herausragende Dissertation verlieh das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF)am 12. Dezember Ferdinand Rissner für seine Dissertation zu Monolagen organischer Moleküle, also zu Materialschichten mit geringstmöglicher Dicke.

Der wissenschaftliche Nachwuchs der TU Graz scharrt in den Startlöchern für eine erfolgreiche Karriere: Kürzlich erfuhren zwei Dissertanten aus der Gruppe von Egbert Zojer am Institut für Festkörperphysik Anerkennung durch Wissenschaftspreise. Jungphysiker David Egger entdeckte, dass chemische Bauteile im Kollektiv zusammen arbeiten und durfte für diese Erkenntnis den Nano-Preis der Erwin Schrödinger Gesellschaft (ESG) mit nach Hause nehmen. Erst kürzlich hat das renommierte Fachjournal „Advanced Materials“ die Forschungsarbeit publiziert. Ferdinand Rissner, der sein Studium der Technischen Physik im März 2012 mit Auszeichnung abgeschlossen hat, erfuhr Anerkennung durch den mit je 2.500 Euro dotierten „Award of Excellence“ des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Ferdinand Rissner präsentiert in der eingereichten Arbeit Berechnungen zu organischen Molekülen in dünnstmöglichen Schichten, sogenannten selbstassemblierten Monolagen (SAM). Rissners Ergebnisse können dazu beitragen, organische elektronische Bauteile wie Leuchtdioden, Solarzellen oder Transistoren effizienter zu machen.

Kooperierende Moleküle
Zusammenarbeit macht nicht nur auf der Makro- sondern auch auf der Mikroebene Sinn: In Kooperation mit Kollegen der Humboldt-Universität zu Berlin hat TU Graz-Physiker David Egger die Eigenschaften von organischen Molekülen in verschiedenen Situationen untersucht und stieß dabei auf ein überraschendes Phänomen: Organische Moleküle ändern im Kollektiv wichtige elektrische Kennzahlen wie die Leitfähigkeit oder das elektrische Verhalten bei Erwärmung. Diese Erkenntnis eröffnet neue Möglichkeiten für die Miniaturisierung elektrischer Bauteile, die derzeit nur eingeschränkt möglich ist. Das enorme Innovationspotential, das in der Forschungsarbeit von Egger liegt, brachte ihm nun den mit 600 Euro dotierten ESG-Nano-Preis 2012 ein. Die Erwin Schrödinger Gesellschaft unterstützt mit der Auszeichnung herausragende innovative Arbeiten von Nachwuchsforscherinnen und –forschern aus dem Bereich der Nanowissenschaft und –technologie.

Energie in Bewegung
Selbstangeordnete, besonders dünne Schichten organischer Moleküle, sogenannte SAM, können die Eigenschaften von Materialoberflächen verändern, auf die sie aufgebracht werden. Beim Bau organischer elektronischer Bauteile wird diese große Stärke der kleinen Teile genützt, um Grenzflächen zu verändern und Bauteile so effizienter zu gestalten. Ferdinand Rissners Erkenntnisse aus Berechnungen eröffnen einen neuen Blickwinkel auf SAMs als funktionales Material und nicht mehr „nur“ als eine Schicht, die die Eigenschaften von Materialien beeinflusst. Der TU Graz Physiker hat nachgewiesen, dass sich die Energien der Elektronen in den Molekülen stark verändert, sobald zuvor isolierte Moleküle eine SAM bilden. Auch hier zeigt sich wie in der Dissertation von David Egger: Kooperation ist ein entscheidender Faktor für die Verhaltensweise von Nanostrukturen.

 

Biografische Skizzen

David Egger

David Egger wurde 1987 in Klagenfurt geboren. Er studierte Technische Physik an der TU Graz und schloss seinen Master 2010 ab, derzeit ist er Doktorand bei Egbert Zojer am Institut für Festkörperphysik der TU Graz. David Egger ist Träger des DOC Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und wurde 2011 mit dem Forschungspreis für Simulation und Modellierung des Landes Steiermark - "Nachwuchsförderung" ausgezeichnet.

Zur Originalarbeit „ Polarity Switching of Charge Transport and Thermoelectricity in Self-Assembled Monolayer Devices“: http://dx.doi.org/10.1002/adma.201200872

Ferdinand Rissner
1981 in Graz geboren studierte Ferdinand Rissner zunächst Technische Physik an der TU Graz und widmete sich dann dem Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften, das er im März 2012 mit Auszeichnung abschloss. In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Collective Effects in Monolayers of Polar Organic Molecules“ präsentiert er Berechnungen an selbstassemblierten Monolagen. Seit August 2012 ist der Grazer als Entwicklungsingenieur bei der Carl Zeiss SMT GmbH (Semiconductor Manufacturing Technology) in Oberkochen, Deutschland, tätig.

 


 

Dipl.-Ing. David Egger
Institut für Festkörperphysik
TU Graz
Tel: +43 (316) 873 8972
david.egger
@tugraz.at


Dr. Ferdinand Rissner
Tel: +49 152 33788234
ferdinand.rissner
@gmx.net