Technische Universität Graz
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13.8.2014 - Wissenschaft

Nobelpreisträger an der TU Graz:
Vortrag des Physikers K. Alex Müller

Hoher Besuch an der TU Graz: Am Montag, den 18. August 2014,  hält der Schweizer Physiker und Nobelpreisträger Karl Alex Müller einen öffentlichen Vortrag zu 50 Jahren Oxid-Forschung. Eineinhalb Jahre vor der Nobelpreis-Verleihung im Jahr 1987 hatte Müller gemeinsam mit dem deutschen Wissenschaftler Johannes Georg Bednorz eine bahnbrechende Arbeit eingereicht, in der die beiden Physiker einen neuartigen Supraleiter aus Keramik beschrieben.

Bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mussten supraleitende Materialien so stark gekühlt werden, dass einzig Helium mit einem Siedepunkt von minus 269 Grad Celsius als Kühlmittel geeignet war. Viele Wissenschaftler träumten davon, ein Material zu entdecken, das auch bei höheren Temperaturen supraleitend blieb. Dennoch gab es keine nennenswerten Fortschritte in der Supraleiter-Forschung, bis die beiden Physiker Johannes Georg Bednorz und Karl Alex Müller im IBM Forschungslaboratorium die exotische Idee hatten, metallische Oxide zu untersuchen. Am 18. August spricht Karl Alex Müller im Rahmen des Jahn-Teller Symposiums an der TU Graz über ein halbes Jahrhundert Oxidforschung.

Ungewöhnlich „heiße“ Supraleiter

Die beiden Physiker Müller und Bednorz wiesen nach, dass neuartige Supraleiter aus Keramik widerstandslosen Stromfluss bei weitaus höheren Temperaturen leisteten als jedes Material zuvor. Als die Arbeit etwas mehr als ein Jahr nach ihrer Veröffentlichung in Rekordzeit mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, war eine neue Ära der Hochtemperatur-Supraleitung eingeläutet. Forschungsgruppen stürzten sich weltweit auf das Forschungsfeld der Hochtemperatur-Supraleitung.

Über Karl Alex Müller

Geboren am 20. April 1927 in Basel, Schweiz, studierte Karl Alex Müller Physik und Mathematik an der ETH Zürich, wo er 1957 promovierte. Er folgte dem Ruf an das Battelle Memorial Institute in Genf und lehrte an der ETH Zürich. Ab 1963 arbeitete er am Zürcher Forschungslabor von IBM in Rüschlikon, blieb jedoch gleichzeitig der ETH verbunden und bekleidete dort von 1970 bis 1994 eine Professur. 1983 holte er seinen Physikerkollegen Georg Bednorz für systematische Tests an unterschiedlichen Oxiden zu IBM. Der Rest ist Geschichte: 1986 synthetisierten Müller und Bednorz den ersten Hochtemperatursupraleiter der Welt. 1987 wurden die beiden Forscher für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis für Physik geehrt.

Over half a century of research in oxides
Vortrag von Nobelpreisträger Karl Alex Müller

Datum: Montag, 18. August 2014
Zeit: 17 Uhr
Ort: TU Graz, Petersgasse 16, Hörsaal P2
Um Anmeldung wird gebeten: ulla.lehrmayer@tugraz.at

Informationen zum Jahn-Teller Symposium finden sich auf folgender Website: http://www.jahnteller2014.tugraz.at/

 


 

Mag. Barbara Gigler
Pressesprecherin
Tel.: 0316 873 6006
Mobil: 0664 60 873 6006
barbara.gigler@tugraz.at