Technische Universität Graz
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07. 05. 2010 - Forschung & Wirtschaft

Fraunhofer Austria Visual Computing: Intelligente CAD-Technologie gemeinsam mit TU Graz zur Praxisreife entwickelt

CAD-Systeme für Planer, Architektinnen und Architekten gibt es viele. Der in Graz angesiedelte Fraunhofer Austria Geschäftsbereich „Visual Computing“ hat gemeinsam mit der TU Graz eine intelligente CAD-Lösung für die Baubranche entwickelt, mit der relativ einfach Simulationen durchgespielt werden können. Die erste Präsentation der neuen Anwendung findet am 17. Mai 2010 um 18.00 Uhr an der TU Graz statt.

Gestern zeichneten Planerinnen und Planer sowie Architektinnen und Architekten Baupläne noch am Reißbrett. Heute erstellen sie diese mit modernen CAD-Programmen am PC. Morgen werden die digitalen Entwürfe intelligent. Eine Zukunftsvision? Die TU Graz entwickelte mit Ihrer Technologie zur Generativen Modellierung in den vergangenen Jahren eine Grundlage für die intelligente Bauplanung. Jetzt tritt Fraunhofer Austria als Partner der TU Graz an die Baubranche heran, um diese Entwicklung in den praktischen Einsatz zu überführen. Zusätzlich helfen Förderprogramme, dass auch mittelständische Unternehmen davon profitieren können. Damit werden neue Impulse für die Bauwirtschaft gesetzt.

„Mit der Technologie der TU Graz können Entwicklerinnen und Entwickler CAD-Anwendungen gestalten, bei denen die digitalen 3D-Objekte faktisch wissen, was Sie sind“, erklärt Dr. Eva Eggeling, Leiterin des Geschäftsbereichs Visual Computing von Fraunhofer Austria. „Ein Fenster ist dann nicht nur ein durchsichtiges Rechteck im digitalen Raum, sondern weiß, wie es Wärme isoliert, in welche Richtung es sich öffnet und wie viel Platz es beansprucht und in welcher Wand sich dieser befindet.“

Was für den Laien im ersten Moment selbstverständlich ist, ist noch keine Selbstverständlichkeit bei der digitalen Gestaltung von Bauwerken. Der Architekt oder die Architektin muss im Moment noch viele Parameter händisch festlegen und verwalten.

Kein zusätzlicher Programmieraufwand

Insbesondere Wärmedämmungssimulationen sind gerade in der Planungsphase eine sehr aufwendige Angelegenheit. Mit den intelligenten Bauelementen ist es hingegen ganz einfach. Fenster, Türen und Wände kennen zum Beispiel ihr Wärmedämmungsverhalten. Wird eine Situation herbeigeführt, die digital untersucht, ob das geplante Haus optimal isoliert ist, verhalten sich alle Gebäudeelemente entsprechend. Die Ergebnisse lassen sich ohne zusätzlichen Programmieraufwand ablesen. Änderungen im Gesamtplan werden von den intelligenten Gebäudeelementen ebenfalls berücksichtigt. Wird eine Wand mit Fenster auf das doppelte vergrößert, könnte die zugrundelegende Technologie beispielsweise ein weiteres Fenster einfügen. Voraussetzung hierfür ist, dass dies in den grundlegenden Anforderungen des Gebäudes vorher definiert wurde.

Interaktive Veränderung möglich

Eine Besonderheit des Grazer Ansatzes ist, dass die Intelligenz der Objekte auch bei der Übertragung in andere Darstellungsformen nicht verloren geht. Beim Generativen Modellieren ist es möglich, den Datensatz interaktiv in einer 3D-Visualisierung zu verändern, die Änderungen werden direkt im „intelligenten Plan“ durchgeführt. Die Eigenschaften der restlichen Elemente bleiben erhalten und müssen nicht neu programmiert werden.

Veranstaltung „Bauen auf Fraunhofer“

Am 17. Mai informieren Fraunhofer Austria und die Steirische Wirtschaftsförderung SFG bei „Bauen auf Fraunhofer“ über Fördermöglichkeiten für die österreichische Baubranche. Anhand von aktuellen Forschungsergebnissen zeigen die Veranstalter ab 18 Uhr an der TU Graz, Inffeldgasse 16c, wie sich Planende, Baufirmen und Architektinnen und Architekten mittels modernster Technologie besser am Markt positionieren können.

 

Anmeldung unter visual.computing@fraunhofer.at


Weitere Informationen unter http://www.sfg.at/cms/393/2806/
 

Rückfragen:

Dr.rer.nat. Eva Eggeling
Fraunhofer Research GmbH
Geschäftsbereich Visual Computing
Tel: +43 (316) 873 - 5417
eva.eggeling@tugraz.at