Technische Universität Graz
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9.5.2014 - Karriere

Belohnter Einsatz: Landespreise für TU-Forschende

Humantechnologe Reinhold Scherer widmet sich mit vollem Einsatz der Frage, wie Menschen mit gravierenden Schädigungen des zentralen Nervensystems Maschinen durch Gedanken steuern können. In einem völlig anderen Forschungsfeld gelang es seinem TU Graz-Kollegen Andreas Wimmer, Großgasmotoren auf Simulationsbasis zum weltweit größten Wirkungsgrad zu führen. Beide Forscher erhielten für ihre herausragenden Leistungen kürzlich Forschungspreise des Landes Steiermark.

Im Rahmen eines glanzvollen Galaabends im MUMUTH der Kunstuniversität Graz wurden kürzlich die Forschungspreise des Landes Steiermark verliehen. Die TU Graz feiert einen doppelten Erfolg. Maschinenbauer Andreas Wimmer nahm für das „Large Engines Competence Center“ (LEC) am Institut für Verbrennungskraftmaschinen den Forschungspreis für „Simulation & Modelling“ in der Kategorie „Wirtschaftliche Anwendungen“ entgegen. Reinhold Scherer vom Institut für Semantische Datenanalyse punktete im Bereich „Human Technology Interface" in der Kategorie „Grundlagenforschung“. Die Preise sind mit jeweils 15.000 und 7.000 Euro dotiert.

Haushoher Vorsprung

Einfamilienhaus-groß sind die Motoren, mit denen es Andreas Wimmer und sein Team am LEC zu tun haben. Gerade weil die Innovation von Antrieben dieser Größenordung ein Kostenfaktor ist, hat das Unternehmen GE Distributed Power (General Electric) die Entwicklung des Verbrennungskonzeptes für den neuen 9,5 MW Gasmotor J920 in die Hände der Grazer Experten für Simulation gelegt. Das Forschungsteam tüftelte auf Simulationsbasis am Projekt und gelangte so zum weltweit höchsten Wirkungsgrad eines Großgasmotors. Durch die insgesamt sehr kurze Entwicklungszeit konnte das Verbrennungskonzept bereits erfolgreich umgesetzt werden und in Serienreife gehen. Die erste Pilotanlage ist bei den Stadtwerken Rosenheim in Bayern installiert und in Betrieb genommen.
In Zusammenhang mit dem Projekt wurde das LEC bereits mit dem 2. Platz des Houska-Preises sowie mit dem Energy Globe Styria Award in der Kategorie Feuer ausgezeichnet.

Gehirn steuert Maschine

Eine Schädigung des zentralen Nervensystems kann schwerwiegende Auswirkungen auf die kognitiven und motorischen Fähigkeiten betroffener Personen zur Folge haben. In extremen Fällen findet sich ein gesunder Geist in einem vollständig gelähmten Körper gefangen. Um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, dennoch mit ihrer Umwelt zu interagieren, arbeitet das Team um Reinhold Scherer intensiv an der Entwicklung einer direkten Schnittstelle zwischen dem Gehirn und der Maschine, einem sogenannten Brain Computer-Interface (BCI). Die Forschenden haben entscheidend dazu beigetragen, dass Roboter ohne Muskelkraft nur durch Gedanken zu steuern sind. Dahinter stehen Echtzeit-Analysen und -Interpretationen elektrophysiologischer Gehirnsignale.
Das renommierte Fachmagazin „Trends in Cognitive Sciences" lud die TU-Experten kürzlich ein, ihr optimiertes komplexes Modell des Informationsaustausches zwischen Mensch, Maschine und Umwelt vorzustellen.


Forschungspreis des Landes Steiermark: Preisträger der TU Graz


Simulation & Modelling 2013
Kategorie: Wirtschaftliche Anwendungen
Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Wimmer
Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik, TU Graz
Arbeit: Auf Simulationsbasis zum weltweit höchsten Wirkungsgrad von Großgasmotoren.

Human Technology Interface 2013
Kategorie: Grundlagenforschung
Ass.-Prof. DI Dr. Reinhold Scherer
Institut für Semantische Datenanalyse
Arbeit: Die Maschine mit Gedanken steuern.


 

Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Wimmer
Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik
Inffeldgasse 19/III
8010 Graz
Tel: +43(0)316 873 30100
wimmer@ivt.tugraz.at

Ass.-Prof. DI Dr. Reinhold Scherer
Institut für Semantische Datenanalyse/
Knowledge Discovery
Inffeldgasse 13/IV
8010 Graz
Tel.: +43(0)316 873 30713
reinhold.scherer
@tugraz.at