Technische Universität Graz
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10.08.2012 - Wissenschaft

Elektronenmikroskopie an der TU Graz in europäische Spitzenliga aufgenommen

Ab 1. Oktober 2012 können Forschende aus ganz Europa auf die Elektronenmikroskopie-Einrichtungen der TU Graz zugreifen: Das Elektronenmikroskopie Labor FELMI fand Aufnahme in das ESTEEM 2 Konsortium. Im Infrastruktur-Netzwerk ESTEEM sind die 14 führenden Elektronenmikroskopie-Labors Europas vereint. Das Programm läuft bis August 2016.

„Mit ASTEM rückt die Grazer Forschung im Bereich Elektronenmikroskopie in die internationale Spitzenliga auf.“, meldete die Pressestelle der TU Graz im Juni 2011. Damals nahmen das Institut für Elektronenmikroskopie und Feinstrukturforschung an der TU Graz und das Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz (Austrian Cooperative Research) das Elektronenmikroskopie-Großgerät ASTEM offiziell in Betrieb. „Dank ASTEM ist das FELMI nun am exklusiven Klub des Höchstleistungselektronenmikroskopie-Netzwerkes ESTEEM beteiligt.“, freut sich Ferdinand Hofer, Leiter des Instituts für Elektronenmikroskopie und Feinstrukturforschung an der TU Graz. ESTEEM (Enabling Science and Technology through European Electron Microscopy) 2 bietet akademischer und industrieller Forschung kostenlos den grenzüberschreitenden Zugang zu den modernsten Techniken der Elektronenmikroskopie-Forschung. Reise- und Aufenthaltskosten von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern werden aus dem ESTEEM-Topf gedeckt. Für die Laufzeit von vier Jahren stehen dem FELMI-ZFE dafür und für die Honorare von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insgesamt 350.000 Euro zur Verfügung. Besonders wertvoll sind für die Grazer die Kontakte zu internationalen Forschenden im Rahmen von ESTEEM. Wer tatsächlich Zugang zu den ESTEEM Labors bekommt, entscheidet ein einfaches, transparentes Peer Review-Verfahren auf der Basis von wissenschaftlichem Verdienst und Forschungsschwerpunkt.

Forschertraum ASTEM
Das hochauflösende Elektronenmikroskop ASTEM (Austrian Scanning Transmission Electron Microscope) erfüllt alle Anforderungen der modernen materialwissenschaftlichen Forschung. Es ermöglicht Messungen mit einer Auflösung von 0,1 Nanometern – ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter. Ein fast unvorstellbar feiner Elektronenstrahl tastet dabei die Oberfläche des Stoffs ab. Mit einem "Super-X"-Röntgendetektor können Forschende sogar die Elemente einer Probe bestimmen. Durch die atomar aufgelöste Analytik werden Atompositionen in Festkörpern erkennbar, auch die chemische Ordnungszahl kann zugeordnet werden.

EU-Programm ESTEEM
2006 schlossen sich die führenden elektronenmikroskopischen Labors in Europa zusammen und gründeten unter dem Dach des 6. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union die „Integrated Infrastructure Initiative“ namens ESTEEM. Aus der Verknüpfung der Schwerpunkte der Labors in Antwerpen, Delft, Cambridge, Oxford, Paris, Toulouse, Stuttgart, Dresden, Cadiz. Ljubljana und Krakow entstand das heutige Netzwerk der Hochstleistungselektronenmikroskopie. Mit ESTEEM 2 geht ESTEEM in die Verlängerung. Über ESTEEM 3 wird bereits nachgedacht.


 

Univ.-Prof.
Dipl.-Ing. Dr.techn. Ferdinand Hofer
Institut für Elektronenmikroskopie u. Feinstrukturforschung
Steyrergasse 17/III, Graz
ferdinand.hofer
@tugraz.at

+43 (0) 316 873 8820