Technische Universität Graz
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15.4.2015 - Wissenschaft

Neue Werkstoffe im Mittelpunkt bei der ESAFORM 2015 in Graz

Eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Forschungszentrum VIRTUAL VEHICLE und dem Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik der TU Graz führt von 15.-17. April die internationale Wissenschaft im Bereich der Material-Umformtechnik in der steirischen Landeshauptstadt beim 18. ESAFORM-Kongress zusammen.

Umformungstechnik ist die Grundlage zahlreicher industrieller Prozesse und Produkt-Designs. Egal ob extrem leichtes Mikro- oder tonnenschweres Freiformschmiede-Bauteil – die Wissenschaft der Formgebung von Stahl über Aluminium bis hin zu Verbundwerkstoffen versteckt sich in mehr Details unseres Alltags, als uns vielleicht bewusst ist.

Die ESAFORM-Konferenz ist zum ersten Mal in Österreich


Die diesjährige ESAFORM-Konferenz findet zum ersten Mal in Österreich statt, worauf die Organisatoren, das Forschungszentrum VIRTUAL VEHICLE und das Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik der TU Graz, zu Recht stolz sind: „Wir freuen uns, eine Reihe hochrangiger Forscherinnen und Forscher erstmals in Graz begrüßen zu dürfen. Die ESAFORM 2015 ist ein international-renommierter Konferenzhöhepunkt dieses Forschungsbereichs und rückt Graz als Forschungsstandort noch weiter in den Vordergrund.“, so Christof Sommitsch vom Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik der TU Graz. Aldo Ofenheimer von VIRTUAL VEHICLE sieht ein klares Erfolgsrezept: „Durch die sehr fruchtbare Kooperation und die starke Vertrauensbasis zwischen der TU Graz und unserem Forschungszentrum ist es uns möglich ein wertvolles lokales Netzwerk aufzubauen, das weit über die Landesgrenzen hinaus Erfolge und Wirkungen zeigt. Graz wird zunehmend ein bedeutender internationaler Knotenpunkt für Forschung im Hochtechnologie-Bereich.“

Europäische Stähle und Hochleistungswerkstoffe ermöglichen geringeren CO2-Ausstoß

Ein Schwerpunkt der Konferenz ist das Thema der Formgebung von höchstfesten Stählen, Leichtmetallen wie Aluminium und Magnesium, faserverstärkten Kunststoffen und warmfesten Hochleistungswerkstoffen – ein Bereich, in welchem Europas Werkstoffindustrie Spitzenreiter ist. Diese Materialen ermöglichen der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie leichtere Fahr- und Flugzeuge zu entwickeln oder die Betriebstemperatur in Verbrennungsmotoren und Turbinen zu steigern. Durch diese Maßnahmen kann Treibstoff eingespart und Emissionen reduziert werden. Die Experten der ESAFORM diskutieren wie zum Beispiel aus diesen Werkstoffen Leichtbau-Komponenten für Fahrzeuge gefertigt werden können, damit das Ziel der EU – ab 2020 darf der CO2-Ausstoß pro Neuwagen nur noch 95 Gramm betragen – am effektivsten erreicht wird.

Faszinierende Anwendungsgebiete für neue Werkstoffe

Wie können durch Verformung Nano- und Mikrostrukturen erzeugt werden, die gänzlich neue Eigenschaften aufweisen? Wie können die während der Verformung auftretenden physikalischen Prozesse durch Modellierung und Simulation beschrieben werden? An welchen neuen Methoden der generativen Fertigung (Stichwort 3D-Drucker) wird derzeit geforscht? Wie kann man die Energieeffizienz von umformtechnischen Prozessen erhöhen? Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen suchen rund 300 internationale Expertinnen und Experten, die sich im Rahmen der 18. International ESAFORM Conference on Material Forming in Graz treffen. In den zahlreichen Vorträgen werden innovative Lösungen der Formgebung moderner Werkstoffe und Anwendungsgebiete präsentiert - von Nanostrukturen über Mikro-Forming bis hin zu Materialien aus Biomasse.


 

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Christof Sommitsch
Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik
Tel.: +43 316 873 7180
christof.sommitsch
@tugraz.at