Technische Universität Graz
Hilfe  |  Sitemap  |  TUGrazonline  | TU4U print

15.06.2011 - Technik & Gesellschaft

Fächertanz und Säbelkunst: Uni Graz und TU Graz luden zum chinesischen Drachenbootfest

Eines der traditionsreichsten und wichtigsten Feste des chinesischen Kalenders hatte am 8. Juni 2011 in Graz seine westliche Premiere: Das Drachenbootfest verwandelte die Murinsel für einen Abend ins farbenfrohe Land der Mitte, und das Fest  wurde durch althergebrachte Fächertänze, Volkslieder und Schwertkämpfe eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die Veranstalterinnen und Veranstalter des Festes, das Konfuzius-Institut der Karl-Franzens-Universität Graz und das Institut für Architekturtechnologie der TU Graz, verwöhnten ihre Gäste mit einem fernöstlichen Buffet.

Für das entsprechende Ambiente sorgte eine Lichtinstallation der TU Graz: Bis einschließlich 29. Juni 2011 – dem 40-jährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und China – taucht sie die Murinsel in festliches rot-gelbes Licht und verwandelt die Konstruktion im Fluss auf diese Weise symbolisch in einen Drachen.

Anders als in westlichen Mythologien hat das Fabeltier in China eine sehr positive Bedeutung, wie Dr. Daniela Unger-Ullmann, Direktorin des Konfuzius-Instituts der Uni Graz, erklärt: „Der Drache ist ein heiliges Wesen, das die männliche Naturkraft Yang symbolisiert.“ Das Drachenbootfest als Feier der Fruchtbarkeit hat seinen Ursprung in einer Legende um den chinesischen Beamten und Dichter Qu Yuan (ca. 340 v. Chr. – 278 v. Chr.).

Sagenumwoben

Yuan hatte seinem Herrscher Huai Reformen vorgeschlagen, die sich gegen Korruption und Misswirtschaft wandten. Doch Yuan fiel einer Intrige zum Opfer und wurde verbannt. Nach langem Umherirren im Exil ertränkte sich Yuan, der unter der Bevölkerung großes Ansehen genossen hatte, aus Verzweiflung im Xiang-Fluss. Der Sage nach stürzten die Menschen daraufhin in ihre Boote, um wenigstens seinen Leichnam zu retten. Ihre Schiffe durchkreuzten wie kleine Drachen das Wasser, doch sie fanden Yuan nicht. Deshalb warfen die Bewohnerinnen und Bewohner des Ufers dreieckige Reispäckchen, so genannte Zongzi, in den Fluss, damit der beliebte Volksheld im Jenseits keinen Hunger leiden müsse.

Diese Delikatesse konnten Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung in Graz ebenfalls genießen. Die Geschichte hinter dem Drachenbootfest hat auch heute noch einen hohen symbolischen Wert, erklärt Unger-Ullmann: „Die Suche der BewohnerInnen nach dem Leichnam des toten Dichters findet ihren Ausdruck in zahlreichen Drachenbootrennen, deren Wettkämpfe den Wunsch nach Fruchtbarkeit verdeutlichen und mit dem traditionellen Bild der um Regen ringenden Drachen einhergehen.“

 

Nähere Informationen

Bildgallerie vom Drachenbootfest