Technische Universität Graz
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03. 09. 2010 - Forschung & Wirtschaft

Internationales Symposium zur Arzneimittelforschung in Graz

Neueste Forschungsresultate der Arzneimittelforschung und –erzeugung stehen im Mittelpunkt, wenn von 16. bis 18. September 2010 führende Medikamentenentwickler, Forschende, Repräsentantinnen und Repräsentanten von Herstellerfirmen sowie Behördenvertreterinnen und –vertreter zum vierten „International Congress on Pharmaceutical Engineering“ in Graz zusammenkommen. Die Tagung findet heuer im Rahmen des „8th Central European Symposium on Pharmaceutical Technology“ (CESPT2010) statt. Carl Djerassi, Erfinder der Anti-Baby-Pille, wird die Veranstaltung eröffnen.

Was werden Medikamente in zehn Jahren „können“? Was wird ihre Produktion kosten? Sind individualisierte Arzneien bloße Versprechungen der Pharma-Industrie oder eine realistische Perspektive, menschliches Leid zu beseitigen oder zumindest zu lindern? Mehr Klarheit über zukunftsweisende Entwicklungen im Bereich der pharmazeutischen Verfahrenstechnik soll der 4th International c bringen. Der Kongress findet zum vierten Mal in Folge in Graz statt und wird vom Institut für Prozess- und Partikeltechnik der TU Graz gemeinsam mit dem Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz und dem Research Center Pharmaceutical Engineering organisiert. Die Veranstaltung richtet sich an Teilnehmende aus dem universitären Bereich ebenso wie an Vertreterinnen und Vertreter von Industrie und Wirtschaft. Die Veranstalter sehen gerade in der Verknüpfung von Forschung und Wirtschaft ein großes Potential für den Forschungsbereich.

Personalized drugs: Personalisierte Arzneien der Zukunft
Im Zentrum des Congress on Pharmaceutical Engineering stehen die revolutionären Möglichkeiten, die die Nanotechnologie im Bereich der medizinischen Forschung und Entwicklung bietet. Nanomaterialien können aufgrund ihrer geringen Größe biologische Barrieren leicht durchdringen. Sie eignen sich daher perfekt als Transportsysteme für neuartige Wirkstoffmoleküle, die gezielter denn je in den menschlichen Körper transportiert und verteilt werden können. Damit eröffnet sich ein weites Anwendungsfeld der medizinischen Nanotechnologie in der Entwicklung sogenannter „intelligenter“ Arzneimittel. Diese intelligenten Arzneimittel könnten ganz gezielt dort angreifen, wo es notwendig ist, und so ungewollte Nebenwirkungen vermeiden. Dafür müssen die neuen Nanomaterialien allerdings zuvor in Bezug auf ihre toxische Wirkung getestet werden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung sogenannter „personalized drugs“, bei denen die Arzneimittel auf die konkreten Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Vision ist das Bild von Patientinnen und Patienten, die statt mit einer Vielzahl von Einzelpräparaten mit vorgegebener Dosierstärke mit einer einzelnen, maßgeschneiderten Kapsel auskommen können, die eine patientenspezifische Kombination aus unterschiedlichen Wirkstoffen mit der jeweils benötigten Dosierung enthält.

Quality by Design: Bessere Qualität durch effizientere Abläufe
Der zweite große Themenbereich des Congress on Pharmaceutical Engineering steht unter dem Titel „Quality by Design“. Gemeint ist damit die nachhaltige Steigerung der Produktqualität durch den Einsatz robuster und technisch verstandener Produktionsprozesse. Die Entwicklung des mechanistischen Verständnisses der einzelnen Prozessschritte, sowie die darauf aufbauende Entwicklung entsprechender Regelungs- und Optimierungskonzepte, ist Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten. Diese Forschungsarbeiten werden einen wertvollen Beitrag dazu liefern, dass die Entwicklung eines neuen Medikamentes nicht mehr im Durchschnitt zwölf Jahre dauert und einen Kostenaufwand von bis zu zwei Milliarden Dollar verursacht, so wie das derzeit der Fall ist, sondern in Zukunft wesentlich schneller und kostengünstiger bewerkstelligt werden kann.

Mehr Info unter http://www.cespt2010.org/

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dr. Johannes Khinast
Präsident des 4th International Congress on Pharmaceutical Engineering
Institut für Prozess- und Partikeltechnik, TU Graz
Tel: + 43 (316) 873-7464
Fax: + 43 (316) 873-7963
Email: khinast@tugraz.at