Technische Universität Graz
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07.05.2013 - Kooperation

Wahnsinnig genial: Kreativitätsforschung im Rahmen von BioTechMed

Wie Kreativität und psychische Erkrankungen zusammenhängen, erforscht Andreas Fink vom Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz im Rahmen der Initiative „BioTechMed-Graz“, der Forschungskooperation der TU Graz, Med Uni Graz und Karl-Franzens-Universität für Gesundheit. Die TU stellt dabei das Know-How im Bereich der Durchführung und Auswertung der Messungen zur Verfügung, die Med Uni die Kompetenzen bei der Diagnose der klinischen Probandinnen- und Probandengruppen.

Wolfgang Amadeus Mozart, Vincent van Gogh, Kurt Cobain: Schöpferisch geniale Gestalten neigen nicht selten auch zu Instabilität und Exzess. Auf Welterfolge und Verehrung folgen oft Zweifel und mitunter Selbstzerstörung bis zum vorzeitigen Tod. Wissenschafterinnen und Wissenschafter erforschen nun den Zusammenhang zwischen Kreativität und psychischen Erkrankungen. Obwohl die Kreativitätsforschung erst am Anfang steht, lässt sich bereits sagen: Bestimmte Denk- und Wahrnehmungsmuster sind bei hoch kreativen Personen und Menschen mit einer schizotypen Persönlichkeit vergleichbar. „Beide betrachten die Welt mit einem hohen Aufmerksamkeitsgrad, weshalb sich sehr viele und oft völlig unterschiedliche Eindrücke einprägen“, erklärt Fink. „Allerdings bedeutet das nicht, dass Kreativität krank macht“, unterstreicht der Psychologe. Die bildgebenden Verfahren seien noch nicht weit genug entwickelt, um eindeutige Schlüsse ziehen zu können.

Hochtechnologische Kreativitätsmessung

In der Psychologie wird Kreativität meist als Idee beschrieben, die neu und zugleich brauchbar ist. Unterschieden wird dabei ganz klar zwischen der durchschnittlichen Originalität, die im Alltag behilflich ist, und der herausragenden Genialität einzelner Persönlichkeiten – „Geistesblitze“, die die Welt verändern. Zur Messung des kreativen Outputs steht den Forschenden in Graz mit dem 3-Tesla-Magnetresonanztomograph, der durch die BioTechMed-Kooperation eingeworben werden konnte, ein hochmodernes Gerät zur Verfügung. Noch lassen sich Geniestreiche oder originelle Lösungsansätze jedoch nicht eindeutig quantifizieren. Fest steht allerdings, dass Kreativität keinem bestimmten Gehirnareal zugeordnet werden kann: „Vielmehr ist sie das Produkt eines flexiblen Zusammenspiels von frontalen Hirnregionen und Arealen des Scheitellappens“, erklärt Andreas Fink.
Die Kreativitätsforschung ist in den universitätsweiten Forschungsschwerpunkt „Gehirn und Verhalten“ der Karl-Franzens-Universität Graz eingebunden.


Ein Interview mit Andreas Fink hören Sie im Webradio der Grazer Universitäten unter: http://bit.ly/13bTEQ4


 

Universität Graz
Assoz. Univ.-Prof. Dr. Andreas Fink
Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz
Tel:+43 (316)380 8482
andreas.fink@uni-graz.at