Science Slam-Staatsmeister:
Reinhold Scherer von der TU Graz gewinnt das Österreich-Finale

Mit seinem „Neuronen-Basteln mit Reini“ und der humorvollen Erklärung, warum er Gehirnzellen zu lautstarken „Partys“ animieren möchte, hat der Humantechnologe Reinhold Scherer vom Institut für Semantische Datenanalyse der TU Graz am Samstag, den 30. Mai 2015, das Österreich-Finale des Science Slam in der Arena Wien für sich entschieden. Er vertritt damit Österreich beim Europafinale im September. Science Slams feiern mittlerweile im ganzen Land Erfolge bei der humorvollen, niederschwelligen Wissenschaftsvermittlung.

Bildmaterial bei Nennung der Quelle „Lisa Resatz“ honorarfrei verfügbar.

Wer beim Finale in der Arena Wien live dabei war, erlebte gewitzte Präsentationen mit gefräßigen Krokodilen, Killerzellen und einer cleveren Methode zur Trinkwasseranalyse – und entschied am Ende des Abends im Publikumvoting mit, dass der neue Science Slam Staatsmeister Reinhold Scherer von der TU Graz ist. „Vom Publikum gewählt worden zu sein ist für mich eine besondere Ehre und Auszeichnung. Ich liebe es zu Forschen! Umso mehr freut es mich, dass meine Motivation und mein Enthusiasmus auf das Publikum übergesprungen ist“, sagt der glückliche Gewinner.

Er tritt damit für Österreich beim Europafinale im September an, das heuer ebenfalls in Wien stattfindet, da Österreich mit dem Wiener Biologen Martin Moder den Slam-Europachampion 2014 stellt. In seiner sechsminütigen Präsentation gab Reinhold Scherer einen ebenso humor- wie eindrucksvollen Einblick in sein Forschungsgebiet: Wenn Gehirnaktivität messbar ist, oder wie Scherer es auf der Science Slam-Bühne formulierte: Wenn Gehirnzellen lautstarke Neuronenpartys feiern, können Forscherinnen und Forscher mittels Brain-Computer-Interfaces beispielsweise ALS-Patientinnen und -Patienten wieder zur Kommunikation mit der Außenwelt verhelfen.

Was ist ein Science Slam?

Wissenschaftinnen und Wissenschafter präsentieren ihre aktuelle Forschung auf einer Bühne in jeweils sechs Minuten pointiert, verständlich und unterhaltsam. Ein Beamer ist nicht vorgesehen, kreative Hilfsmittel wie Demoobjekte, Statisten, Soundeinspielungen und Co. sind hingegen sehr empfohlen, um auch komplexe Inhalte eindrücklich zu vermitteln. Nach den sechs Minuten soll das Publikum verstehen, womit man sich beschäftigt, warum einen dieses Thema fasziniert und was dabei eines Tages herauskommen könnte. Am Ende des Abends bewertet das Publikum Inhalt, Verständlichkeit und Kreativität jeder Präsentation und kürt so den Slam-Champion des Abends. Reinhold Scherer bringt auf den Punkt, was Science Slams so besonders macht: „Man kann der Allgemeinheit von seiner eigenen Forschung erzählen und wird dabei behandelt wie ein Rockstar! Was will man mehr!“

Science Slams werden mit Unterstützung des BMWFW (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft) veranstaltet.