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2. Juni 2010

Akademische Auszeichnung für große Persönlichkeiten:
TU Graz ehrt alternativen Nobelpreisträger Ibrahim Abouleish, Unternehmer Klaus Fronius und Bauindustriellen Stephan Gillich

Sie lassen Visionen Wirklichkeit werden – das verbindet die drei Persönlichkeiten, die heute an der TU Graz geehrt werden: „In wissenschaftlicher Anerkennung seiner einzigartigen Innovationen auf dem Gebiet des soziokulturellen Unternehmertums und der nachhaltigen Entwicklung“ verleiht die TU Graz ein Ehrendoktorat an ihren berühmten Absolventen, den Träger des Alternativen Nobelpreises, Ibrahim Abouleish. Die Würde eines Ehrensenators wird Unternehmer Klaus Fronius zuteil – „für besondere Verdienste um die TU Graz und für die Förderung ihrer Aufgaben auf dem Gebiet der Werkstofftechnologie“. Für seine „besonderen Verdienste um die TU Graz in der langjährigen Kooperation mit der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften“ trägt der ehemalige Bauindustrielle Stephan Gillich künftig den Titel eines Ehrenbürgers.

Nur besonders herausragende Persönlichkeiten ehrt die TU Graz mit dem Titel eines Ehrendoktorats, Ehrensenators oder Ehrenbürgers. „Mit Ibrahim Abouleish, Klaus Fronius und Stephan Gillich werden drei Personen ausgezeichnet, die eines verbindet: Sie lassen in ihrem Wirken Visionen Wirklichkeit werden“, erklärt Hans Sünkel, Rektor der TU Graz.

Aus der Wüste wird ein blühender Garten: ein Ehrendoktorat für Ibrahim Abouleish

Ibrahim Abouleish wurde 1937 in Mashtul, Ägypten, geboren. Nach dem Studium der Technischen Chemie an der damaligen Technischen Hochschule Graz arbeitete er in führenden Positionen in der Arzneimittelforschung in Österreich. Konfrontiert mit schweren sozialen und ökologischen Problemen seines Heimatlands Ägypten entschied er sich, den Menschen zu helfen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Er gründete den Verein SEKEM, eine Entwicklungsinitiative auf einem riesigen Areal unkultivierten Wüstengebietes etwa 70 Kilometer nordöstlich von Kairo, das er zu einem blühenden wie auch fruchtbaren Garten verwandelte. Als erste Organisation in Ägypten entwickelte SEKEM, die mittlerweile rund 2.500 Beschäftigte zählt, biodynamische Anbaumethoden. Kultur und Weiterbildung der Mitarbeiter waren dabei von Anbeginn ein integraler Bestandteil. Im Jahr 2003 wurde Abouleish für seine international einzigartigen Leistungen mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet, im selben Jahr wurde er von der Schwab-Stiftung, die Partner des Weltwirtschaftsforums in Davos ist, als „Social Entrepreneur“ geehrt, ein Ehrendoktorat und unzählige weitere nationale wie auch internationale Ehrungen folgten. Im kommenden Jahr wird die Heliopolis Universität ihren Betrieb aufnehmen, die ebenso wie die Heliopolis Academy von ihm gegründet wurde und ganz im Zeichen erneuerbarer Energie und nachhaltiger Entwicklung stehen soll – TU Graz und Karl-Franzens Universität Graz werden Partner dieser Institution sein.

Vorreiter mit visionären Ideen: Klaus Fronius wird Ehrensenator

Der Oberösterreicher Klaus Fronius wurde 1946 in Wels geboren und abslovierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Gmunden eine Mechanikerlehre im elterlichen Betrieb. Es folgten ein Praktikum in Deutschland, anschließend besuchte er das technische Gewerbemuseum in Wien und erlangte den Titel „Ingenieur“. 1971 trat er in das elterliche Unternehmen ein, das er zehn Jahre später gemeinsam mit seiner Schwester übernahm. Heute ist Fronius Geschäftsführer der Fronius International GmbH und damit eine der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten Österreichs. Durch die gelungene Vermarktung visionärer Technologien zählt das Unternehmen zu den Marktführern in den Bereichen Schweißtechnik, Batterieladetechnik und Solarelektronik und ist damit eines der erfolgreichsten österreichischen Technologieunternehmen. 670 Patentanmeldungen in den verschiedensten Bereichen zeugen von der großen Innovationskraft des Unternehmens.

Steirischer Baulöwe auf Erfolgskurs: Stephan Gillich zum Ehrenbürger ernannt

Geboren 1941 in Celavero in der Vojvodina, heute eine autonome Provinz Serbiens, besuchte er die Schule in Bad Ischl. Nach dem Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der damaligen Hochschule für Bodenkultur in Wien war er zunächst in einem Zivilingenieurbüro tätig, bevor er 1969 seine Tätigkeit bei der Porr AG aufnahm. Es folgten zusätzliche führende Positionen in anderen Unternehmen und ein konsequenter Weg Richtung Unternehmensspitze, der 1999 mit dem Vorstandsvorsitz bei der Porr Technobau und Umwelt AG und dem Vorstandsvorsitz der Porr Projekt und Hochbau AG gipfelte. Eine enge Kooperation mit der TU Graz war ihm in seiner Laufbahn stets ein Anliegen, insbesondere unterstützte er die Fakultät für Bauingenieurwissenschaften in vielfältiger Weise. Das Umfeld würdigte die Erfolge des Bau-Experten: Im Jahr 2000 verlieh das Land Steiermark Gillich das Große Ehrenzeichen, 2006 wurde ihm das große silberne Ehrenabzeichen der Republik Österreich überreicht. 2000 wurde er außerdem zum Vorsitzenden der Steiermark-Sektion des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins bestellt. Mit Jahresbegin 2009 ging Gillich in Pension, blieb aber bis heute weiter als Konsulent für Porr tätig.

Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz/Lunghammer“ verfügbar.

Rückfragen:

Dr. Ines Hopfer
Büro des Rektorates - Öffentlichkeitsarbeit
Email: ines.hopfer@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 6064

 

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