Wein in der Wissenschaft:
Weinwissenschaftliches Kolloquium findet erstmals in der Steiermark statt

Expertentreffen von 25. bis 30. August 2007 an der TU Graz

„In vino veritas“ – Wenn im Wein die Wahrheit liegt, ist Wissen rund um den Rebensaft natürlich umso wertvoller. Weinwissenschafter untersuchen neue Weintechnologien, verbessern Aromen oder erbringen Nachweise für Verfälschungen am beliebten Alkoholgetränk. Wissenschafter des Instituts für Lebensmittelchemie und -technologie der TU Graz veranstalten ab 25. August 2007 gemeinsam mit der deutschen Forschungsanstalt Geisenheim das 25. Internationale Weinwissenschaftliche Kolloquium (IWWK). Das Expertentreffen findet erstmals in der steirischen Landeshauptstadt statt.

Während sich Otto Normalverbraucher gemütlich ein Glaserl genehmigt, diskutieren Wissenschafter von Universitäten, Forschungsanstalten und Untersuchungsämtern aus dem deutschsprachigen EU-Raum am kommenden Wochenende das Thema Wein aus dem Blickwinkel der Wissenschaft. „Wir befassen uns im Rahmen der Tagung unter anderem mit den neuesten Methoden zur Weinproduktion“, erläutert Erich Leitner vom TU-Institut für Lebensmittelchemie und -technologie, der die Jubiläumsveranstaltung nach Graz geholt hat. Leitner selbst forscht in erster Linie an der Identifikation von Fehlaromen, die ebenfalls besprochen werden: „Wir versuchen etwa zu erklären, weshalb der Wein nicht so schmeckt wie er soll“, erklärt Leitner, der dazu Einflussfaktoren wie falsche Lagerung unter die Lupe nimmt. Ein weiteres wesentliches Thema auf der Agenda der Forscher sind Verfälschungsnachweise: „Gerade beim Wein ist der Nachweis, ob das Produkt tatsächlich aus der angegebenen Region kommt und aus dem angeführten Jahrgang stammt, entscheidend“, so Lebensmittelchemiker Leitner, der selbst auch als amtlich geprüfter Weinverkoster tätig ist.

Konsequenzen des Klimawandels auf den heimischen Wein

Die Veränderung des Weltklimas bringt auch Konsequenzen für Weinanbau und -produktion. „Die Weinbaugebiete verschieben sich bereits Richtung Norden“, weiß Leitner. Die Experten thematisieren daher bei ihrem Treffen auch die Folgen der Erderwärmung auf Sortenauswahl und Qualität der Trauben. Einen Höhepunkt des Weinwissenschaftlichen Kolloquiums stellt die Fachexkursion dar. Diese führt die Weinwissenschafter in die Südsteiermark, wo sie renommierte heimische Betriebe besichtigen und deren Produkte verkosten.