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11. September 2006

Bewegende Gedanken:
TU-Wissenschafter veranstalten BCI-Trainingskurs und Workshop

Forscher erklären Schnittstelle Mensch-Computer

Ein gelähmter Patient bewegt seine Glieder lediglich mit Hilfe von Willensimpulsen aus dem Gehirn: Mit der Kraft der Gedanken Computer zu steuern, ist erklärtes Ziel der „Brain-Computer-Interface“(BCI)-Forschung. Faszinierende Erkenntnisse in dieser Disziplin, die die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer erforscht, eröffnen neue Perspektiven für Menschen mit Handicaps. Wissenschafter des Instituts für Semantische Datenanalyse/ Knowledge Discovery der TU Graz wollen ihre Erkenntnisse Forschern aus verschiedenen Disziplinen näher bringen und veranstalten dazu am Donnerstag, 21. September 2006, einen „BCI Training Course“. Von 22. bis 23. September 2006 findet anschließend mit dem „BCI Workshop“ eine Expertentagung statt.

Bei der BCI-Technologie wandelt ein Computer elektrische Signale des menschlichen Gehirns in maschinelle Steuerungssignale um. Diese können Wissenschafter nutzen, um etwa Muskeln gelähmter Menschen zu aktivieren. „Wenn im Bereich BCI mehr Menschen Forschungsarbeit leisten, können wir Menschen mit Handycaps rascher konkretere Perspektiven anbieten“, erklärt Veranstalter Gernot Müller-Putz vom TU-Institut für Semantische Datenanalyse/Knowledge Discovery, der mit dem Trainings-Treffen mehr Forscher für seine Disziplin begeistern will. Psychologen, Telematiker und Mediziner haben sich bereits angemeldet. In nur einem Tag sollen die Wissenschafter gemeinsam ein funktionsfähiges BCI-System einrichten und selbst testen.

Für die anschließende zweitägige Expertenkonferenz haben sich bereits über hundert Wissenschafter aus 20 Nationen angemeldet. „Wir wollen unsere Technologien rasch entscheidend weiter entwickeln. Der Erfahrungsaustausch mit internationalen Forschergruppen bringt uns dabei deutlich weiter“, freut sich Müller-Putz über das rege Interesse aus aller Welt. Das Forscherteam der TU Graz um den Neuroinformatiker Gert Pfurtscheller genießt längst rund um den Globus hohes Ansehen: 2003 war es den Wissenschaftern gelungen, einem querschnittgelähmten Patienten das Öffnen und Schließen seiner Hand zu ermöglichen. Der junge Mann konnte dadurch erstmals seit einem schweren Badeunfall wieder selbstständig essen und trinken.

 

Rückfragen:
Dipl.-Ing. Dr.techn. Gernot Müller-Putz
Email: gernot.mueller@TUGraz.at
Tel: 0316 873 5313

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