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28. Februar 2005

Telemedizin „überquert“ Atlantik:
TU-Forscher übertragen Operation via Satellit

Erstmals Live-Schaltung an renommierte Mayo-Klinik

Premiere für die erste transatlantische Übertragung eines operativen Eingriffs von einer österreichischen Universität in die USA: Möglich wird der interkontinentale Austausch zwischen Medizinern durch Satellitentechnologie der TU Graz. Die Grazer Nachrichtentechniker übertragen eine Nebenhöhlen-Operation des international anerkannten HNO-Spezialisten Heinz Stammberger live in Studioqualität in Bild und Ton. Weitere Anwendungsfelder für ihre Technologien sehen die TU-Wissenschafter neben der Ausbildung von Medizinern auch im Katastrophenmanagement.

Von den neuesten Erkenntnissen Grazer Ärzte lernen wollen Mediziner der renommierten US-Klinik Mayo in Rochester, Minnesota, sind doch die endoskopischen Operationsmethoden der Medizinischen Universität Graz weltweites Vorbild. Die „Transporteure“ der guten Nachricht sitzen an der TU Graz: TU-Forscher entwickeln die modernsten Methoden der Satellitentechnologie ständig weiter und ermöglichen so erst den länderübergreifenden Austausch zwischen den Medizinern. „Übertragungen innerhalb Europas haben wir bereits mehrfach durchgeführt, die Übertragung heute ist die erste transatlantische Übertragung und damit eine neue Herausforderung“, erklärt Otto Koudelka, Leiter des Instituts für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz. Bei der Übertragung überqueren riesige Datenmengen den Atlantik: „Neben Bild und Ton werden gleichzeitig CT- und Röntgenbilder übermittelt, so dass die Mediziner alle relevanten Informationen zur Verfügung haben“, erläutert Koudelka, der mit seinem Institut österreichweit führend ist.

Weitere Anwendungsfelder sehen die TU-Forscher neben der Telemedizin und der Ausbildung von Medizinern im Krisenmanagement: „Etwa bei Lawinenabgängen oder Hochwasser können Bilder vom Krisenherd für die Einsatzkräfte entscheidend bei der Bewertung der Situation sein.“ Auch um der durch eine Katastrophe abgeschnittenen Bevölkerung Basiskommunikationsdienste anbieten zu können, könnten Methoden der Satellitentechnologie und Nachrichtentechnik genutzt werden, so die Vision der Forscher.

Rückfragen:

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Otto Koudelka
Email: koudelka@inw.tu-graz.ac.at
Tel.: 0316/ 873-7440
Mobil: 0699 1876 1302

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