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3. November 2005

NAWI Graz:
Europäische Exzellenz „made in Styria“

Mehr als zehn Millionen Euro fließen in den Ausbau von „NAWI Graz“ und die Stärkung des Wissenschaftsstandorts Steiermark. Die Rektoren der beiden Universitäten, Alfred Gutschelhofer (Karl-Franzens-Universität Graz) und Hans Sünkel (TU Graz), präsentierten am Donnerstag, 3. November 2005, aktuelle Projekte der einzigartigen Kooperation, bei der die Karl-Franzens-Universität Graz und die TU Graz in Forschung und Lehre im Bereich der Naturwissenschaften noch enger zusammenrücken.

Nach dem erfolgreichen Start der naturwissenschaftlichen „Zwillingsfakultät“ im Vorjahr erhält die Initiative weit über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung. Die Zusammenarbeit erfährt auch seitens der Bildungspolitik eine enorme Bestätigung: Mit 5,4 Millionen Euro ging kürzlich der weitaus größte Anteil der gesamten Fördersumme für zukunftsweisende Profilentwicklung der österreichischen Universitäten von insgesamt 20,5 Millionen Euro je zur Hälfte an die Karl-Franzens-Universität und die TU Graz. Zusätzlich honorierte die Bildungspolitik die Bemühungen mit Mitteln aus dem Programm „Infrastruktur III“. „Insgesamt fließen mehr als 10 Millionen Euro in den Ausbau von ,NAWI Graz’ und die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Steiermark“, freuen sich Gutschelhofer und Sünkel.

Die Mittel werden auf folgende drei Fonds aufgeteilt:

▪ Gemeinsame Doktoratsausbildung „Graz Advanced School of Science” (GASS)
▪ Gemeinsames Bakkalaureats- und Magisterstudienangebot
▪ Gemeinsame Forschungsinfrastruktur


Graz Advanced School of Science

„Wir wollen ein Grazer Center of Excellence der Naturwissenschaften für mehr als 60 Studierende etablieren“, betonen die beiden Rektoren unisono. 18 erstklassige Studierende werden bereits seit einigen Wochen an der Karl-Franzens-Universität und an der TU Graz im gemeinsam betriebenen DoktorandInnenkolleg „Molekulare Enzymologie“ ausgebildet. Über 360 Interessenten aus 35 Ländern hatten sich im Frühjahr für die interdisziplinäre Ausbildung zwischen Chemie und Biologie beworben. Das anspruchsvolle dreijährige Programm, das vom FWF mit zwei Millionen Euro finanziert wird, beinhaltet neben intensiver wissenschaftlicher Betreuung verpflichtende Auslandsaufenthalte sowie wertvolle Zusatzqualifikationen wie etwa Kommunikationstechniken.

Auf Basis dieses DoktorandInnenkollegs sollen unter der Marke „Graz Advanced School of Science“ weitere wissenschaftsorientierte DoktorandInnen-Programme für die „besten Köpfe“ eingerichtet werden. Nach „Molekulare Enzymologie“ stehen Programme im Bereich der Chemie, der Geowissenschaften, der Mathematik und der Physik im kommenden Jahr am Start. „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Graz wird sich durch die Aktivitäten im Rahmen von ,NAWI Graz’ deutlich erhöhen. Durch die Einbindung in die steirische Forschungslandschaft wird es zu einer spürbaren Impulswirkung auf die nationale Industrie kommen“, sind Sünkel und Gutschelhofer überzeugt.

Gemeinsame Bakkalaureats- und Magisterstudien

Gemeinsame Bakkalaureats- und Magisterstudien sind bereits gelebte Partnerschaft: Das Bakkalaureatsstudium Erdwissenschaften kann an der Karl-Franzens-Universität, das aufbauende Magisterstudium „Engineering Geology“ (Ingenieurgeologie) an der TU Graz absolviert werden. Die Bereiche Chemie und Physik werden ebenfalls schon koordiniert. Darüber hinaus liegen nun weit entwickelte Programme für Bakkalaureatsstudien in den Geowissenschaften und den Molekularen Biowissenschaften vor.

Der untereinander abgestimmte Betrieb vermeidet Doppelgleisigkeiten und soll bereits im Wintersemester 2006 beginnen. „Die gemeinsam angebotenen Studien stellen eine solide naturwissenschaftliche Basisausbildung sicher. Diese dient nicht nur als Voraussetzung für ein weiterführendes Magisterstudium, sondern vermittelt auch die nötigen Qualifikationen, um nach erfolgreichem Abschluss gute Berufschancen zu besitzen“, bekennen sich die Rektoren zum Bologna-Prozess, der die Vergleichbarkeit der Studien gewährleistet.

Gemeinsame Forschungsinfrastruktur

„Das gemeinsame Auftreten stärkt entscheidend den Standort und sichert den Wettbewerbsvorteil“, betonen die Rektoren. Mit den Mitteln des Wissenschaftsministeriums werden auch erhebliche Investitionen für die technologische Infrastruktur getätigt und damit die notwendige apparative Ausstattung für exzellente Forschung geschaffen. Zugleich ergibt sich sowohl eine optimale Nutzung der Geräte als auch eine Bündelung der Kompetenzen der WissenschafterInnen. Drittmittel sollen ebenfalls verstärkt gemeinsam eingeworben werden.

Mit nahezu 3.400 Studierenden im Bereich der Naturwissenschaften und rund 850 MitarbeiterInnen erreicht „NAWI Graz“ eine entsprechende kritische Größe. Die Anzahl der AbsolventInnen stellt ebenfalls ein beachtliches Potenzial dar: Etwa 300 Personen schließen jedes Jahr ein naturwissenschaftliches Studium am Standort Graz ab.

 

Terminhinweis Kick-Off-Veranstaltung „Molekulare Enzymologie“
mit Gastredner O.Univ.Prof. Dr. Anton Zeilinger:
„Das Austrian Institute of Advanced Science and Technology – eine Chance für alle Universitäten“

Zeit: 7. November 2005, Beginn 18.30 Uhr
Ort: Aula der TU Graz, Rechbauerstraße 12/1


Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy
TU Graz
Email alice.grancy@tugraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006

Mag. Andreas Schweiger
Karl-Franzens-Universität Graz
Email andreas.schweiger@uni-graz.at
Tel 0316 380 1018
Mobil 0664 333 60 23


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