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11.August 2004

Verkehrsmaut im Visier:
Wer trägt die Kosten für Straße und Schiene?

Sommerakademie bringt Verkehrsexperten an die TU Graz

Kilometerlange Staus bremsen Jahr für Jahr den Weg in den Sommerurlaub. Gleichzeitig steigen durch die rasante Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs die Gesundheitsrisiken in den Ballungsräumen. Road Pricing- und Mautsysteme sollen hier gegensteuern. Im Rahmen der Sommerakademie "Kosten im Verkehr" des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz diskutieren morgen, Donnerstag, 12. August 2004, Verkehrsexperten aus ganz Österreich über das Spannungsfeld zwischen Infrastrukturbereitstellung, Finanzierung und Lenkungseffekt.

Die Interessen könnten kaum weiter auseinander liegen: Der Verkehrsteilnehmer will möglichst wenig zahlen und betrachtet die Bereitstellung von Infrastruktur als Aufgabe der Allgemeinheit. Der Staat wiederum versucht die Kosten nach dem Verursacherprinzip dem Einzelnen anzulasten. Die EU bemüht sich mit der so genannten "Wegekostenrichtlinie" einheitliche Rahmenbedingungen für die Einhebung von Benutzergebühren vorzugeben, aber schon das Europäische Parlament setzt andere Maßstäbe. Zudem erweist sich eine Kostenrechnung, die auch Umwelt-, Unfallfolge- und Staukosten umfasst, als überaus schwierig.

In Österreich wurde 1997 die Vignettenpflicht und mit Jänner dieses Jahres die fahrleistungsabhängige Maut für den LKW-Verkehr mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen eingeführt. Dagegen scheint die Finanzierung des Ausbaus der Schieneninfrastruktur über Benutzerentgelte schier unmöglich, besonders weil der Nachholbedarf an Investitionen für die Bahn gewaltig ist. Mit der Sommerakademie "Kosten im Verkehr" bietet das Institut für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz einen umfassenden Überblick über den aktuellen Diskussionsstand zum Thema. Erwartet werden bei diesem "Verkehrsexperten-Forum" mehr als hundert Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Den abschließenden Höhepunkt stellt die Diskussion "Transportmittel des 3. Jahrtausends: Straße versus Schiene" dar.

Das Programm zur Veranstaltung ist online unter
http://www.bau.tugraz.at/isv/kosten verfügbar.
 

Rückfragen:
Dipl.-Ing. Dr.techn. Ulrich Bergmann
Email: ulrich.bergmann@TUGraz.at
Tel.: 0316 873 6226

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